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Erinnerung an Basel

an Frau Meville
 

Z'Basel an mim Rhi,
jo dört möchti si! 
Weiht nit d'Luft so mild und lau,
 
und der Himmel isch so blau
an mim liebe Rhi.


In der Münsterschuel, 

uf mim herte Stuehl, 

magi zwor jetz nüt meh ha, 

d'Töpli stöhn mer nümmen a
in der Basler Schuel.

Aber uf der Pfalz 
alle Lüte gfallt's.
O, wie wechsle Berg und Tal,
Land und Wasser überal,
vor der Basler Pfalz!

Uf der breite Bruck, 

für si hi und zruck,
 
nei, was sieht me Here stoh, 
nei, was sieht me Jumpfere goh,
uf der Basler Bruck.

Eis isch nümme do;

wo isch's ane cho?
 's Scholers Nase, weie weh,
git der Bruck kei Schatte meh.

 Wo bisch ane cho?


Wie ne freie Spatz, 

uffem Petersplatz, 
fliegi um, und 's wird mer wohl, 
wie im Buebekamisol
uffem Petersplatz.

Uf der grüene Schanz, 
in der Sunne Glanz, 
woni Sinn und Auge ha, 
lacht's mi nit so lieblig a,
bis go Sante Hans.

's Seilers Rädli springt;
 
los, der Vogel singt. 
Summervögeli iung und froh 
ziehn de blaue Blueme no.
Alles singt und springt.

Und e bravi Frau 

wohnt d
ört ussen au. 
„Gunnich Gott e frohe Muet! 

Nehmich Gott in treui Huet,

liebi Basler Frau!"
 

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(Hebels Geburtshaus)




Der Liedsatz
 in einem Liederbuch von 1926




"J. P. Hebels Basel"
(Plan der Stadt
v. M. Merian)
   

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(Hebels Geburtshaus)


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Version



(An „Frau Meville", Tochter und Schwester der Besitzer der Papierfabrik in Höfen
bei Schopfheim im Wiesental, die das Papier zu den „Alemannischen Gedichten" hergestellt hatte, ist „Z'Basel an mi'm Rhi" gerichtet.
Um 1806 entstanden, aber erst 1834 gedruckt, ist das Gedicht 1884 mit
einer Melodie von Franz Abt unterlegt und im Laufe des letzten Jahrhunderts
zur "Basler Stadthymne" geworden)


Aus Anlass des 100. Geburtstags des Hebeldenkmals auf dem Petersplatz (1999) machte die Basler Hebelstiftung mit einer kleinen Broschüre sichtbar, welche Sprachen in Basel gesprochen werden. Man hatte junge Leute, sechzehn-
bis zwanzigjährige, gebeten, Hebels Gedicht «Erinnerung an Basel», oder
zumindest die eine oder an
dere Strophe, in ihre jeweilige Muttersprache
zu übersetzen.

 
Hauptsächlich handelte es sich
um Schülerinnen und Schüler
der
Handelsschule KV Basel, deren Lehrer Willi Schläpfer -
selbst Mitglied der
Basler Hebelstiftung -
die Übersetzungsaktion
von «Z'Basel an mim Rhi» betreute

 

 

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