zurück  

 Z'Basel an mim Rhi - in rund 20 Sprachen

 

zur
Basler
Hebel-
Stiftung
  Der Dichter Johann Peter Hebel wurde am 10. Mai 1760 eher zufällig in Basel geboren - seine Mutter arbeitete im Sommer bei der Familie Iselin-Ryhiner und so besuchte er in dieser Zeit als "Ausländer" die «Münsterschule» - eine Erfahrung, die ihn zeitlebens prägte und nicht mehr losließ. Heute sind junge Leute vieler Länder in Basel Schülerinnen und Schüler - und sie reden untereinander "Baseldeutsch" - jedoch kommen ihre Eltern von weiter her, aus den Nachbarländern wie Frankreich und Italien, aus Spanien, Holland, aber auch vom Balkan, aus Osteuropa, Asien... 
Ihre Spra
chen, die sie zu Hause anwenden, sind ihr wichtigstes Eigentum, ein Stück Heimat, und sie sind ein Teil der lebendigen Kultur Basels - wie Sprachenvielfalt zu jeder urbanen Landschaft gehört.
Aus Anlass des 100. Geburtstags des Hebeldenkmals auf dem Petersplatz (1999) machte die Basler Hebelstiftung mit einer kleinen Broschüre sichtbar, welche Sprachen in Basel gesprochen werden. Man hatte junge Leute, sechzehn- bis zwanzigjährige, gebeten, Hebels Gedicht «Erinnerung an Basel», oder zumindest die eine oder andere Strophe, in ihre jeweilige Muttersprache zu übersetzen.

 
Hauptsächlich handelte es sich
um Schülerinnen und Schüler der Handelsschule KV Basel, deren Lehrer Willi Schläpfer - selbst Mitglied der Basler Hebelstiftung - die Übersetzungsaktion von «Z'Basel an mim Rhi» betreute. 


 
Die Beschäftigung mit dem
Text, der nebenbei bemerkt nicht einmal in Baseldeutsch, sondern in Hebels eigener "Hochversion" der alemannischen Sprache geschrieben wurde (ev. eine zusätzliche Schwierigkeit) scheint den jungen Leuten offensichtlich Spaß gemacht zu haben. Manchen ist es gelungen, auch in ihrer eigenen Sprache zu reimen und das Metrum einzuhalten; und sie haben es sich laut Willi Schläpfer in den kniffligen Fällen nicht leicht gemacht. Wie man etwa das Wort «Münsterschule», das zwar zu einer Kirche in Beziehung steht, aber keine religiöse Bedeutung hat, türkisch wiedergeben soll, ist keine leichte Aufgabe. Viele Lösungen findet man für «Pfalz», aus «Scholer» wird «Duval» oder «Mahmud», aus dem «Petersplatz» «San Anton» (statt San Pedro), weil es im spanischen Sprachduktus und im Klangablauf besser klingt - außerdem reimt es sich auf «gorrion», dem spanischen Wort für «Spatz».
Neben dem Staunen über die
Nähe einiger Sprachen zu Alemannisch und die Schönheit so mancher Schriftzüge ist dies Dokument der Kreativität vielleicht auch ein Symbol der Hoffnung auf die Jugend und ihren freien, offenen Blick auf die Welt.

 
Sie können das Ergebnis dieser Aktion auf zwei Arten betrachten:
 
- hier als Gesamtergebnis mit allen Texten (relativ umfangreich)
 
- hier die einzelnen Sprachen durch Anklicken des jeweiligen Links:
     bosnisch, dänisch, englisch, französisch, galizisch, italienisch, kurdisch, mazedonisch,
     niederländisch, persisch, rumänisch, serbisch, spanisch, thailändisch, tschechisch,
     türkisch, ungarisch, vietnamesisch
 
zurück

zur
Basler
Hebel-
Stiftung
 

 
Der Original-Bericht wurde von Thomas Waldmann geschrieben
und erschien 1999 in der Basler Zeitung


nach oben