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Die "Geschichte des
badischen Rheinlandes" umfasst insgesamt 8 handschriftliche Seiten:
- das Titelblatt
- erstes Jahrhundert v. Chr., erstes und zweites Jahrhundert
n. Chr.
- zweites, drittes und viertes Jahrhundert n. Chr.
- viertes und fünftes Jahrhundert
- sechstes und siebentes Jahrhundert
- siebentes und achtes Jahrhundert
- achtes und neuntes Jahrhundert
- zehntes Jahrhundert
Bei dieser "Geschichte" dürfte es sich um einen Entwurf für die 3 Folgen
der 'Vaterländischen Geschichte' aus den Kalendergeschichten der Jahre
1813, 1814 und 1819 handeln. Diese Ausarbeitung stellt, insbesondere für
die damalige Zeit mit ihren "bescheidenen" Recherchemöglichkeiten eine
sehr respektable Leistung dar, die sicher auch einige Zeit in Anspruch
genommen hat - der Schrift und des Papiers nach von Hebel aber wohl in
einem Zug durchgezogen wurde.
Auffallend ist die sich auf die Fakten beschränkende Ausdrucksweise -
heute würde man wohl von einer populärwissenschaftlichen Darstellung
sprechen. Sie unterscheidet sich extrem von dem zur Verwendung im Kalender deutlich überarbeiteten sprachlichen Stil,
der an den betont "Hausfreundschaftlichen", ja familiären Ton des
"Hausfreundes" angepasst wurde.
Es handelt sich um einen der am schwierigsten zu lesenden u.
transkribierenden Texte - die Handschrift Hebels hat sich schon weit in
Richtung eines persönlichen Duktus und einer zunehmenden Entfernung von
der "Ausführung" der Normalschrift entwickelt. Auch deutet sich bereits
ein "Alters-Effekt" an, der in den "späten" Briefen deutlich feststellbar
ist und hier darauf schließen lässt, dass Hebel diesen Entwurf nicht vor
1811/12 geschrieben hat.
Bemerkenswerte Details - nebst weiteren auf den folgenden Seiten:
- die geradezu elegante Schreibung des 'und' mit dem Übergang vom 'd' in
den Makron (Überstrich) des 'u'
- die Schrift neigt sich stärker nach rechts in Schreibrichtung
- Hebel schreibt nicht mehr in dem starken Maße 'bergauf' wie früher
Ein besonderer Dank geht an Rainer Fürst,
einem ehemaligen Mitarbeiter der BLB Krhe, der sich um die Transkription
der "Geschichte des badischen Rheinlandes besonders verdient gemacht hat:
- durch seine Kenntnis über die historischen Schreibweisen vielen Orte,
die Hebel in seinen Schriften aufführt
- deren Verortung in der "heutigen" Landschaft
- durch seine Beherrschung der deutschen Kurrentschrift, die einige
Lesefehler meinerseits korrigieren konnte
- nicht zuletzt durch die Korrektur von Tipp- und Flüchtigkeitsfehlern |
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Chr.
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