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9.
Man irrt, wen man glaubt,
Deutschland habe von Alters her
die Gränzen gehabt, welche die
spätere Zeit ihm gab. Zur Zeit
der römischen Kriege dehnte es
sich an das nördliche Meer.
Gegen Westen begränzte es der
Rhein, gegen die Osten die
Weichsel (Vistula) gegen Süden
die Donau. Jenseits des Rheines
wohnten die den Gallier; die
Gränznachbarn an der Weich-
sel waren die Sauromaten*,
jenseits der Donau, Vindelici**
u. Noricum***. Von dem Rhein und
der Donau her waren die deut-
schen von den Römern bedrängt.
Aber eine tapfere Faust u. Lie-
be zur Freiheit schüzte sie vor
dem Joch ihrer Feinde.
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* Die Sarmaten, auch
Sauromaten genannt, waren eine Stammeskonföderation mehrerer Stämme von
iranischen Reitervölkern, die von antiken Schriftquellen erstmals für das
Jahr 513 v. Chr. erwähnt werden. Die mit den Skythen verwandten Sarmaten
kamen ursprünglich aus Mittelasien und siedelten zwischen dem 6.
Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. am südlichen Ural.
Schließlich erreichten sie die Steppengebiete des südlichen europäischen
Teils des heutigen Russlands und der Ukraine, die zunächst von den antiken
Griechen, später auch von den Römern als Sarmatien bezeichnet
wurden. Hier verdrängten oder ersetzten die Sarmaten ab dem 3. Jahrhundert
v. Chr. die Skythen, was zahlreiche Grabfunde belegen.
** Die Vindeliker (auch Vindelizier; Vindelici, auch Vindolici und
Vindalici; das Siedlungsgebiet wurde Vindelicia genannt) waren eine im
Alpenvorland zwischen Bodensee und Inn siedelnde keltische Stämmegruppe.
Sie treten erst anlässlich der Unterwerfung durch die Römer im Jahre 15 v.
Chr. ins Licht der Geschichte.
*** Noricum war ein keltisches Königreich unter der Führung des Stammes
der Noriker auf einem Großteil des Gebietes des heutigen Österreich sowie
angrenzender Gebiete Bayerns (östlich des Inn) und Sloweniens, das später
unter der Bezeichnung Provincia Noricum eine Provinz des Römischen Reiches
wurde. Die Provinz Noricum grenzte im Süden an Italien, im Osten an
Pannonien und im Westen an Raetien.
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