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Aus den Stammbucheinträgen

("Adressierte" Einträge bei seinen Kommilitonen)

 

 

Ich bin hier in der Fremde
 Und habe nur ein Hemde.
 Wenn das zur Wäsche springt,
 So lieg' ich in dem Bette
Wie Phylax an der Kette,
Bis man mir's wiederbringt. *

"Diese Zeilen widmet Ihnen Ihr ergebener
Fr. Hebel d. Th. B. aus dem Badenschen."

* Verse verm. von Hebel

d. Th. B. = der Theologie Beflissener

Seinem späteren Freund Pfarrer J. W. Schmidt am 28. April 1778 ins Stammbuch geschrieben.

 

 

"Es muß an meiner Stirn, wenn auch die Erde bebt,
Der göttliche Gedanke schimmern:
Daß Jugend glücklich ist, und meine Seele lebt,
Auch unter ganzen Welten Trümmern."  *

Erlang. den 3. Herbstmon. 78
Hochedler Herr, Angenehmster Freund
Symb. Non omnia possumus omnes.

Laß dich dieses Blatt, auch in der Ferne erinnern an Deinen Dich ewig liebenden
Freund, Diener und Br. J. P. HEBEL der h. Gg. B. aus dem Badischen

* Verse von Johann Peter Uz (1720–1796) - aus "Das Erdbeben"

Symb. = [verm.] symbolisch = sinnbildlich;
 Non omnia possumus omnes = Wir können nicht alle alles!;
h. Gg. B. = ?


An Johann Wilhelm Geltner

 

 

Fehlt innere Ruhe nicht, was fehlet meinem Leben,
Als was entbehrlich ist, und unentbehrlich scheint?
Sollt ich bei jedem Unfall beben,
Und weinen wan die Torheit weint. *

Zum Andenken der ungeheuchelten Freundschaft
von Deinem treuen Freund J. P. Hebel d. Ggbfl.
aus dem Badischen Mosellanus. Erlang im März 1779

* Verse von Johann Peter Uz (1720–1796) - aus "Die Glückseligkeit"

An Johann Heinrich Scherber

 

 

Wir können vieler Ding entbehren,
Und dies und jenes nicht begehren,
Doch werden wenig Männer sein,
Die Weiber hassen und den Wein. *

Dieses schrieb, Bester Merz, zur Erhaltung seines Andenkens
dein dich ewig liebender Fr. Dr. u Br. J . P. Hebel a. d. Badischen
Erlangen im Juni 1779

* Verse von Friedrich Hagedorn (1708-1754) - aus "Das Heidelberger Fass"

Fr. Dr. u Br. = Freund Diener und Bruder;
a. d. = aus dem


Eintrag Hebels in das Studentenstammbuch von Johann Daniel Merz

 

 

Ein ruhig Herz ist unser Theil. *

Zum Andenken der Freundschaft
von deinem aufr. Freund u. Br. J. P. Hebel
aus dem Sausenburgisch Badischen d. G. B. - Erlangen im Sept. 1779

* Vers von Hebel

An Johann Martin Kraft

 

 

So sind die Mädchen, wie ihr meint,
Denn keine Menschen? - Nein, mein Freund.
Was sind sie dann, Herr Menschenkenner? -
Lebendige Puppen für die Männer. *

* Verse vielleicht von Hebel

An Bohm (?)

 

 

Du lebst nicht bei den Musen,
Gelehrsamkeit zu ernten,
Oft ist sie Eitelkeit.
Du lebst im rothen Löwen,
Den heißen Durst zu stillen,
Der ewig (wie dein Geist) dich brennt! *

* Verse von Hebel

Hebels "Antwort", ein Eintrag in das Stammbuch
seines Studiengenossen Vollmar aus Bayreuth.

 

 

   
 
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