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Rhet.
c. Cumulation.
Häufung ähnlicher Begriffe.
Er betete, weinte fluchte verstumte, betete wieder verwünschte seine
Geburt seinen Vater u. seine Mutter, die Erde die ihn ernährt u. die
Sonne die ihm leuchtete
Hast du solchen Dank dir bereitet wen du
dreÿ Jahre lang wie ein
Schutzgeist des Vaterlandes, der Menschheit unter ihnen wandeltest ihre
Kranken heiltest, ihren Blinden das Gesicht, ihren Tauben das Gehör,
ihren Stumen die Sprache wiedergabst wen du ihre Todten werdetest, ihnen
Sünden verziehest, Belehrung den irrenden, Muth den Schwachen, Trost den
Trauernden ertheiltest, die Verbrecher zur Reue brachtest und sich
selbst, der Tugend, der Menschheit dem Himel wieder gabst.
Sehr gut charakterisirt diese Figur den mittleren Zustand der Bewegung.
Das Herz ist so voll, hat so viel zu sagen, will alles sagen, möchte
alles auf einmal sagen und hat in dem mäßigen Grad der Exaltation 1
Worte genug für alles.
Zugleich ein sehr wirksames Mittel Bewegung hervor zu bringen, u. den
Zuhörern mit sich dahin zu wißen der zu schnell bestürmt wird, als daß
er ruhig ieder Idee nachdenken könte.
Rez. Ausdruck kurz deutlich stark manigfaltig
d, Abgebrochenheit
Verschieden von Aposiopesis 2
In der lebhaften Bewegung dieser Figur bildet sich, wen in der
Lebhaftigkeit des Affekts nur die Hauptideen ausgedrückt u. gleichsam
hingeworfen, die Mittelideen aber ausgelassen werden.
Alfons - er! - mein Verräther, den ich liebte wie mein Leben, der
Undankbare, der Satan in menschlicher Gestalt. Doch nein. - es ist nicht
möglich, er kans nicht seÿn er nicht. Aber seine Handschrift, seine
Kälte, sein Umgang mit meinem Frieden. Gott welche Aufschlüße warten auf
mich.
Diese Figur sinkt in ihrem schwächsten Grad zur Ellipse hinab, wo nur
eins, oder wenige Wörter ausgelassen werden.
Genug des Wünschens. Ich werde handeln.
Und steigt bis zum Ausdruck des Wahnsins. Wen das Gemüth auch auf
zusamenhanglose Ideen hinüber springt, und der Idee ganz nicht zu trauen
ist. Tod oder ewiges Nicht seÿn, einerleÿ! So stirb den Saladin, so
stirb! Ha über Gräber gehet, nur die Wegscha 3 übers
Schlachtfeld mit Menschenschädeln übersäet. Wer hat sie hingemäht die
Krieger. Wer war der vorsche Säeman der mit seinem Schwerdt die Furchen
zog? War ich's - ich der große Saladin? Ich steh im Blut bis an den
Gürtel. Gut gefochten tapfre Krieger. Ha mein ist dermasen mein
Jerusalem gut
e Sÿndeton 4 u. Asÿndeton 5
Bisherige Figuren gehören mehreren Bewegungen an. Die
f Ironie
ist eine Figur des Spottes, wen wir das Gegentheil
von dem sagen was wir meinen, oder wen wir mehrere Thorheiten u.
Untugenden haben um sie desto lächerlicher oder verächtlicher zu machen.
ein kleiner Mensch - Goliath
feige brutale Soldaten Helden
häßliche Gestalten Grazien
den eingebildeten Adonis
der selbstsüchtige Menschenfreund
der Dieb ehrlicher Man.
Diasÿrmus 6 u. Sarkasmus
höherer beissender
Spott.
Vorsichtsregel des Schreibenden in der Ironie nicht mißverstanden
zu werden.
g Wunsch,
Ausdruck des lebhaften sehnlichen Verlangens
+ Vielleicht dankt mir auch einst ein Seliger für
seine Rettung.
X dan ruft, o möchte pp 7
† Reinheit des Gemüthes Weisheit u.
innerer Frieden sind mehr werth als hoher Rang
x Gib mir o du der willig
h. Betheuerung
Heftiges Verlangen, iemand von der Warheit unsrer Versicherungen zu
überzeugen.
i Beschwörung
Heftiges Verlangen iemand zur Gewährung einer Bitte zu bewegen
k Verwünschung u. Verfluchung.
Höchster Grad des Unwillens des Zorns, der Verzweiflung.
Zorn: At vos devata captia. Atima ego etc. 9
Verzweiflung: Verlohren seÿ der Tag, an dem ich
gebohren bin,
oder die Nacht ieder man sprach es ist ein Knabe da
Ach daß die Sterne ihrer Dämerung
nie aufgegangen wären, die Augenwimpern der Morgen pp
Warum musste ich einen Schoß finden die mich aufnahm u. Brüste
die mich säugten.
Diese Fig. sind unmoralisch oder gränzen an die Unmoralität Sie
dürfen also nur zur Schilderung eines Gemüthszustandes gebraucht werden
in welchem auch die heftigsten Ausbrüche der Leidenschaft verzeilich
werden.
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Peque Deos supplen ara superos que meosque
per si quid merin de te bene, perque manetem
num querque eum ppereo eauffem mihi montis amorem
ne thalanmis auram patiare in nubere poteus.
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1
Exaltation bedeutet
„übertriebene, hysterische Aufregung oder Erregung“. Der Begriff wird vor
allem in der
Psychologie genutzt. Das dazugehörige Verb lautet
exaltieren, das Adjektiv
exaltiert.
2 Die Aposiopesis (urspr.
a. d. altgriechischischen), deutsch
‚das Verstummen‘,
speziell bei den Rhetoren eine Figur,
wenn man das erforderliche Wort nicht ausspricht. Es ist eine
musikalisch-rhetorische Figur, sie bezeichnet das
gezielte Einsetzen von Pausen an bestimmten Stellen innerhalb eines
musikalischen Satzes, um Begriffe wie Tod,
Verlust, Schweigen und Ewigkeit zu kennzeichnen.
3 Begriff unbekannt
4 Syndeton = Ein
Syndeton ist das Verbinden zweier Wörter oder Wortgruppen durch
genau eine Konjunktion.
Beispiele: „Ich und du! “, „Morgen esse ich Eier, Wurst und Käse. “
5 Asyndeton = Ein Asyndeton ist eine
Aufzählung von mindestens drei Satzteilen
oder Wörtern ohne eine
Konjunktion: "Alles rennet, rettet, flüchtet." – Friedrich
Schiller in 'Das Lied von der Glocke'
6
Diasyrmus (griech.), das Durchziehen,
Verhöhnen; rhetorische Figur, die in der übermäßigen Verkleinerung eines
Gegenstandes besteht, im Gegensatz zur Hyperbel.
7 pp = perge,perge (lat.) = usw.
8 Dieser lateinische Text steht hier links
parallel zu diesem Abschnitt, die Übersetzung wird nachgeliefert.
9 Lateinisch, die Übersetzung wird
nachgeliefert |
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