13 - 9 [b]. Es gibt etwas, das uns allen... Konvolut 3 / Text
 

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                  9.
  
Es gibt etwas, das uns allen
  
reichlich zu Theil wird, etwas, we-
  
gen dessen keiner den andern be-
  
neidet, etwas, das so viele miß-
   
brauchen, und das doch, einmal
  
verlohren mißbraucht, sich nimer ersetzen
  
läßt, ich meine die Zeit, von wel-
  
cher viele glauben, sie stehe still,
  
da doch nichts gewisser ist, als
  
daß sie davon flieht. Wen es
  
wahr ist, was keinen Zweifel hat,
  
daß einer der ieden Tag nur ei-
  
ne Stunde lang in gerader Li-
  
nie weiter reiste, in dreißig
  
weniger als 30 Jahren bequem
  
um die Erde herum komen kön-
  
te, wie viel geht dem ver-
  
lohren, der täg 30 Jahre lang
  
täglich eine Stunde verliert.
  
Oft ist zur Erreichung oder Aus-
  
führung großer Dinge eine Stun-
  
de hinreichend, aber nur die
  
gegenwärtige, keine andere mehr
  
von den vielen tausenden die
  
noch komen. Manche werden kaum
  
im ganzen Leben erreicht u. aus
  
geführt, und von einem unvoll-
  
endeten Geschäft ruft der Tod meist
  
den Greisen ab, der seine Tugend
  
nicht mit der größten möglichen Sorg-
  
falt benuzt hat.
  

   

 

Bei den Texten dieses Kapitels hat Hebel die Ziffer '9' zwei mal verwendet, daher ist sie mit 'a' und 'b' ergänzt. Sicher ein Versehen, zumal sich der
 Text 9 [b] mit einer völlig anderen Thematik beschaftigt als der Text 9 [a].

 

 

 

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