XXXXX   Allgemeine Betrachtungen  
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   TEXT 35 [vollständig]

 
       

II                                                        [1808]

Themen.

 
       


1 Schilderung.   Der Schifbruch

 
       

 


a   Das Vorausgehende:
     Die See ist ruhig - der Himmel heiter Günstige Winde füllen die Segel
     Eine gute Familie, ein zärtliches Ehepar, oder ein Sohn, ein Vater
     zwey Freunde, auf der Heimfart sie sehnen sich nach der
     vaterländischen Küste, sehen sie schon im Geist   pp

b   Die Sterne selbst der Himmel wölkt sich die Sturmvögel erscheinen. Der
     Wind erhebt sich. Die Wolken steigen, Schwarzer Himmel, Blitze, -   pp

c   Anknüpfung eines Sentiments nach heraßischer Manier (Reflexion über
     Malen)

pp (lat.) = perge, perge = usw.




heraßisch = ev. Schreibfehler -
heraldisch = wappenkundlich ergäbe Sinn

       

 

2.   Quidquid ages prudenter agas etc
 

Quidquid ages prudenter agas (lat.) =
Was immer du tust, tue es klug

       


 

a   Überblick auf die Mannigfaltigkeit menschlicher Handlung in Ansehung
     ihrer Absichten - halten   pp

b,   prudenter agas. Denke die Vereine fügen Zweck - Prüfe deine Kräfte
      ob du ihn erwehren kanst. - Denke auf die sichersten, einfachsten
      kürzesten Mittel - auf mögliche Schwierigkeiten und Ausgänge -
      (Theophanes Anstalten zur Heimfart von Trapezunt. Selordiene alle[?]
     
dienen einzelne Handlungen einem großen Hauptzweck.

c    respice finem - Heraushebung des Bedeutendsten aus lit. b. -
      anderer Sinn. mortem

prudenter agas (lat.) = Tue es klug


Theophanes der Bekenner, * um 760 in Konstantinopel;
 † 12. März 818 auf Samothrake)

respice finem (lat.) = Bedenke das Ende
mortem (lat.) = tot

       

 

3.   Warum erreicht der Mann oft so wenig von dem was der Jüngling hoft.

 
         


a,  Der Jüngling hoft. Er lebt im Alter der Saat, also auch der Hofnung. -
     Gegenstände der Hofnung.

b,  Nicht alles wird dem Mann erfüllt. Anforderungen -

c,  Grund

 
           


aa,   schon der Name Hofnung sagt das.
       Sie ist wie Furcht Erwartung des Ungewissen

bb    er hat zu kühne Hofnung. Im ungewohnten Gefühl der
       aufstrebenden Kraft, unbekannt mit dem Gang der Menschendinge
       hält er für leicht möglich was schwer und uner.[reichbar] ist.

cc.   er nährt, wo nicht zur gleichen Zeit doch abwechselnd,
       widersprechende Hofnungen.

dd.   Läßts selber an den Mitteln fehlen wodurch die Hofnung zur
       Wirklichkeit gebracht werden kann.

 
       

 

4.   Reden ist Silber, Schweigen ist Gold

 
         
1,   Werth der Kunst gut zu reden
 
           
a   Unterhaltung - Belehrung - Warnung    Trost   Ermunterung   pp
    
Beyspiele

b   Der Redende zeigt sich als verständiger und wohlwollender Mann,
     gewinnt Achtung Liebe, Zuwendung   pp

 
         
2,   Mehr werth die Kunst der echten Art zu schweigen.
 
           
a   Jene erfordert nur Talent, Studium und Übung diese Kraft
     und Charakter.

b,   dort Vortheile - hier Aufopferung derselben um höhern Gutes Willen

c,   Bescheidenheit - Jene wirkt gutes, diese verhütet schlimmeres

d.   Bescheidenheit, Treue, Schonung. Klugheit.

 
         

5.   Anbindung des Tages

 
         
Nacht, Sternenschimmer, Stille
Hahnenruf, Morgenkühle, Erheiterung am östlichen Himmel - Betglocke
(Lichter) Vogelgesang. Nebel.

Immer heiterer. Die Gestalten tretten aus der Dämmerung hervor -
Leben - Aufgang der Sonne, allgemeine Thätigkeit.

 
         

6.   Um der Rosen Willen geplanzt, man die denen

 
         
a   wenige große Gerade werden erreicht ohne Mühe und Anstrengung

b,   Beispiele

c.   der Weise entschließt sich zu einer des schönen Zweckes willen

d,   das Gleichniß.

 
         

7.   Schreibekunst.

 
         

8.   Bescheidenheit führt sicherer zur Achtung als Anmaßung.

 
         
a,   Der Bescheidene ist gleichgültig gegen Verzagen und Werth.

b,   er schüzt sich selbst und sieht seinen Werth zu erhöhen.

c,   aber er überschäzt ihn nicht

d    sucht ihn nicht ins Auge zu bri...

d    Satz   M. Gründe.

bri... = ? - Rest des Wortes im Falz der Buchbindung

 

       

 

9.   Aeronautik.

 
       

 


1,   Was leistet sie jezt schon.

 
           
a   Sie gibt einen neuen Beweis was menschlicher Forschungsgeist vermag
     und belebt ihn mit Muth zu neuen Entdeckungen

b   Führt den Physiker zur genaueren Kentniß der oberen Luft Region.

c   Gibt Standpunkte zur Überschauung größerer Räume.

 
         


2,   Was hindert ihren größeren Einfluß auf den Zustand der Dinge. (Apparatus)
      Der Ballon kann nicht regirt werden

3    Ist es möglich daß diese unvollkommene Zeit noch gehoben werde?
      Warscheinlich
      Nein.   Ja.   Im lezten Fall.

4,   Was ist noch von ihr zu erwarten

 
           
a   wirklich und scheinbar gutes

b   mit welchen Unbequemlichkeiten verbunden

Zu a,   Schnelle Reisen über Land

 
             


α   wegen Geschwindigkeit der Bewegung

β   wegen der geraden Linien bey günstigem Winde

Erleichterung zur Kentniß unbekannter Länder. Schiffe bringen uns nur bis an die Küste.

 

 
       

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      Transkription nach dem Autograph (Digitalisat der BLB Karlsruhe S. 114 - 117).

 

Der Text wurde vermutlich im Jahre 1808 verfasst.