|
zurück
zur
Gedichtübersicht
|
Der Knabe im Erdbeerschlag
E Büebli lauft, es goht in Wald
am Sunntig Nomittag;
es chunnt in d'Hürst und findet bald
Erdbeeri Schlag an Schlag;
es günnt und ißt si halber z'tod
und denkt: "Das isch mi Obedbrot."
Und wie nes ißt, se ruuschts im Laub;
es chunnt e schöne Chnab.
Er het e Rock, wie Silberstaub
und treit e goldne Stab.
Er glänzt wie d'Sunn am Schwizer-Schnee.
Si lebelang hets nüt so gseh.
Druf redt der Chnab mi Büebli a:
"Was ißisch? i halts mit?"
"He, nüt", seit's Büebli, luegt en a,
und lüpft si Chäppli nit.
Druf seit der Chnab: "He, ißisch nüt,
Du grobe Burst, se battet's nüt!"
Verschwunden isch my Chnab, unds stöhn
die nöchste Hürst im Duft;
drus fliegt en Engli wunderschön
uf in die blaui Luft,
und 's Büebli stoht und luegt em no,
und chratzt im Hoor, und lauft dervo.
Und sieder isch kei Sege meh
im Beeri-Esse gsi.
I ha mi lebtig nüt so gseh,
sie bschießen ebe nie.
Iß hampflevoll, so viel de witt,
si stillen eim der Hunger nit!
Was gibi der für Lehre dri?
Was seisch derzu? Me mueß
vor fremde Lüte fründli si
mit Wort und Red und Grueß;
und 's Chäppli lüpfe z'rechter Zit,
sust het me Schimpf, und chunnt nit wit.
|