|
zurück
zur
Gedichtübersicht
|
An
Ebendenselben
Wie?
was sagetder, aß der seiget, in Eure Epistle?
Schatzigbleger? Nei, was mueß me
für Sachen erlebe?
Hender d'Schatzig b'leit, Her Gyßer? Jesis, gent Achtig,
wenn
sie iünglet, wie 's ich goht! Das chönnemer bruuche.
Was het seile gseit, wo
g'hört het, d' Sunne heig g'wibet?
's stoht ins Vetters Fable. Er het mit
schrundige Hände
in de Hore g'chratzt. „I mein, sie mach eim elleinig
heiß gnueg",
het er gseit, „mit ihrem dunstigen Othem,
und trinkt alli Brunnen us; 's würd
sufere Arbet
werde, wenn sie Jungi het, und hinter de Berge
wie ne Gluckere füre
ehunnt mit Siebe und Achte."
Lueget, so wirds goh, wenn d'Schatzig Bueben und
Meidli
überchunnt und lebig bhaltet, g'fräßige Chinder,
's wird nit z'bschribe
sy, was für e Lamento ins Land chunnt.
Vetter Gyßer loset, der hent doch b'sundere Jeste!
Jo i mueß es sage, und wenns
mi gnädige Landsher
über churz und lang erfahrt, und henktich der Brodchorb
höcher, wie der selber förchet, nimmts mi nit wunder.
Ischs ich öbbe, wil der
Moler z'Mülle ne weg ehunnt,
gumperig, und meinet, iez lueg ich Niemes uf d'Ise?
Hender gmeint, io wohl! Sie
hen scho wieder en Andre
in der Machi, und er würd ich d'Zeche verlese.
Wie het
Rehabeam gseit? „Mein Finger", seit er, „soll schwerer
seyn, als meines Vaters
Arm." Der werdets erfahre!
Sust e brave Her, und gschickt, er schribt si vo Spir
her
ehnen am breite Rhi, wo iez der Premie-Consul
d'Schatzig bleit, und 's Volch
regiert mit bluetige Hände.
Vetter Gyßer, 's fallt mer i, isch nit wohr, mer hen doch
mengerlei Heren im Land vo allen Enden und Orte,
und mir sin no als die brävste? Hättemer numme
näumis glehrt! Mer hätte doch so ordli der Zit gha.
Aber iez isch z'spot! Und mengmol wenn mini Schüeler
mer verstöhn äs ich, und froge mi spitzigi Sache,
woni selber nit weiß, se sagi: „Loset, der müent ein
nit gli z'Schande mache! 's isch almig nit gsy, wies iez isch,
mittem Lehre, und me het just d'Glegeheit nit gha.
B'haltets binich, was der wüsset! Wendet's im stille
a, und werdet brav, und saget, der heigets bi mir glehrt,
aß i au no Ehr erleb, und dankbar! Zite!"
Vetter Gyßer, hent der Buebe, soll ein e Pfarer werde,
hani nüt derwider.
Rüeihig verlebt er
sini Stunden uff em Land. Ne freudige Wechsel
zwischen Arbet
und Rueih, und zwische Studieren und
Martsche,
zwischen Essen und Verdaue flicht si dur 's Lebe.
Ob em hangt der Himmel voll Sunne, Sternen und Gige;
unter em der Boden, er treit em fruchtbere Zehnte.
Uf de Matte weide d'Chüeih, ihm trage sie d'Milch zue;
an de Berge grase d'Schof, ihm chrüslet si d'Wulle;
in den Eichle chnarflet d'Sau, ihm leit sie der Speck a.
Färlet näume ne Mohr, het au der Pfarer si Säuli.
Meint der Fürst, er heig si Sach an Zinsen und Gfälle,
mueß er mittem Pfarer theilen oder Proceß ha.
Drum, Her Gyßer! was i sag, und wenn ein e Pfarer
werde will, und wenn e schöni mannberi Tochter
no
nem Vikari luegt, und er luegt wieder no ihre,
und sie wechsle mitenander
fründligi Rede,
löhnt sie mache, sagi. Doch vorem leidige Schuelstaub
soll der
Himmel euer Chind in Gnade biwahre.
Aber
mi Red nit z'vergessen, und euri Jesten und Rime,
jo, i ha sie übercho; si
hemmer e Freud gmacht,
bsunders selli Frau. Wie ischs ere endli no gange?
Isch
sie wieder z'Chräfte cho? I möchtere's gunne.
Oder het sie g'endet, und trinkt
in blaue Reviere
Sterneluft, und Himmelsthau, und mutteret nümme?
Helfis Gott!
Mer werde au no 's Bündel! mache,
und ins himmlisch Canaan der Weg unter d'Füeß
neh!
's seig e gangbari Stroß, sie gang gwiß übere Chilchhof.
Sieder wemmer leben, und 's Lebe freudig verbruuche,
Trübli esse, Neue trinke, Chestene brote!
Vetter Gyßer, chunnt deim Buur si sunnige Rebberg
mit der Zit an Stab, se bietet für mi. Es chunnt mer
nit uf näumis a, und d'Morgesunnen isch viel werth.
Lueget, iez mueßi in d'Schuel, sust wotti no allerlei sage.
B'hüetich Gott! Vergelts Gott au! Und chömmet bal wieder.
J. P. H.
|