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AN AUGUST GOTTLIEB PREUSCHEN

   

[1790]      

Leider nur als Fragment* ist folgender Brief an seinen ehemaligen Lehrer und Förderer Preuschen in Karlsruhe erhalten. Hebel erklärt darin, daß ihm

'anhaltendes Sprechen große Schmerzen verursache, wegen derer er sich "weit aussehender ärztlicher Behandlung" zu unterwerfen habe', „das Informiren schade ihm jedoch nicht, wenn er sich vor Schreien und Zorn hüte"

und fährt fort:

"Gesetzt, ich wollte auch eine weniger beschwerliche Pfarrei in der ungewissen Hoffnung annehmen, daß mich das Predigen, wenn ich nicht dabei informire, weniger angreifen werde, so verbietet mir mein Gewissen und meine Ruhe, so lange ich nicht gesichert vor einem frühen Tode oder elenden Leben bin, zu heirathen und — was ist ein lediger Pfarrer in einem abgelegenen Dorfe, der der Haus und Landwirthschaft unerfahren ist!"
 

 

Der Brief steht in unmittelbarem Zusammenhang mit den beiden Schreiben an den Markgrafen Karl Friedrich von Baden, in denen er sich um eine Pfarrerstelle beworben hatte:
(Zentner Nr. 2) - Lörrach d. 11 ten Febr. 1789
und
(Zentner Nr. 3) - Lörrach d. 6ten Dec. 1789

 

 

   

*Das Original des Brieffragmentes ist zudem leider verloren gegangen.