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25.
den Anfang s. nach Nro. 17.
Hier Volkatius* zu empfinden: is enim si eo luco esset, ne genit se
facturum**. Ich glaube daß dem Cicero die Stärke seines Gefühls in der
Überraschung ein quid pro quo*** gespielt habe u. er sich selber über
dasselbe keine Rechenschaft gab. Die Sonne war feierlich. - Sie wekte
also feierliches Gefühl. Cic. interessierte sich für den Marcell**** -
sie wekte also frohes Gefühl. Feierlich frohe Empfindungen hatte Cicero
an diesem Platz als Republikaner u. wichtiger Mann im Senat u. der Repub.
einst so oft empfunden u. nun schon so lange vermißt. Iezt kehrte eine
solche zurück, u. wekte in ihm Erinerung an die bessern Zeiten. Er
schien sich in disselbe zurück gesezt, nicht durch die Umstände, sondern
durch die Empfindung, und fragte sich nicht, durch was für ganz andre
Umstände eine ganz ähnliche Empfindung in ihm erregt ward.
Hauptsächlich that es ihm wohl wieder als Redner sich zeigen zu können. |
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Es scheint sich hier um den 25.
Text einer (auch seitenübergreifenden und vermutlich in einem Zuge
geschriebenen) Abfolge zu handeln, von der jedoch bei diesem Konvolut
lediglich noch 7 Stück (Nrn. 26 - 31) zu finden sind. Ob die "Bilder des
Todes" (Nrn. 1 - 7) hier dazu gehören, ist nicht bekannt.
Eine Nr. 17 findet sich in den Ungedr.
Pap. ebenfalls nicht.
Es scheint jedoch ohne Zweifel eine fiktive Beschreibung der Empfindungen
Ciceros nach der Rückkehr aus der Verbannung 57 v. Chr. zu handeln.
* Volkatius = Lucius Volcacius Tulles - er war im Jahr 720 der Stadt Rom -
also 33. v. Chr.
neben Augustus (dem späteren Kaiser) Konsul in Rom.
** is enim si eo luco esset, ne genit se facturum (lat.) = 'ist, dass
selbst wenn er in diesem
Hain wäre, es nicht tun würde' - es ist, ohne die vorige Nr.
17 zu kennen, nicht klar, was
Hebel mit diesem Satz ausdrücken wollte.
*** quid pro quo (lat.) = „dies für das“ ist ein Rechtsgrundsatz und
ökonomisches Prinzip,
nach dem eine Person, die etwas gibt, dafür eine
angemessene Gegenleistung erhalten
soll. Vergleichbar ist es mit den ebenfalls
lateinischen Sprichwörtern manus manum lavat
(„Eine Hand wäscht die andere“) und do ut des
(„Ich gebe, damit du gibst“).
**** Marcell = Marcus Claudius Marcellus stammte aus einer berühmten
römischen Familie und
war Konsul mit Servius
Sulpicius Rufus gewesen. In diesem Amt hatte er Cäsar sehr
beleidigt, indem er im Senat
einen Antrag stellte, ihm sein Kommando zu entziehen.
Im Bürgerkrieg unterstützte er
Pompeius, danach zog er sich ins Exil nach Lesbos zurück.
Cicero blieb mit Marcellus auch
nach seiner Rückkehr nach Rom brieflich in Kontakt. |
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