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Zufällige Anmerkungen bei der biblischen Lektur | ||||||
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1 Sein Riechen - Luther übersetzt 'Sein Wohlgeruch' von lat. 'sagax' = 'leicht spürend', 'scharfsinnig' 2 Saadia Ben Joseph Gaon (882 - 942 n. Chr.), jüd. Philosoph und Bibelexeget lat. 'intelligit' = 'begreifen', 'verstehen' |
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3. Genes. 19, 5. 6. 7. Sodomaer. 5. Schaffe uns die Männer heraus, wir wollen sie erkennen. ![]() ber: Wir wollen wissen, wer sie sind? Der Zusammenhang rechtfertigt durchaus kei- ne Vermuthung eines obscönen Erkennen 7. Ich habe zweÿ Töchter, die noch keinen Man erkant haben, die will ich euch herausbrin- gen, macht mit ihnen, was ihr wollt. Soll dies heissen: Befridiget eure Lüste an ihnen? So fiele harter Vorwurf auf Sodom, noch härter auf Loth. Mich dünkt, er wollte sie ihnen als Geisseln geben, für die zweÿ Mäner, und hatte in diesem Fall zu ihrer Achtung für iungfräuliche Tugend, großes Zutrauen. Große Laster giengen in Sodom im Schwang. So prevenirt uns allerdings der Geschichtschreiber. Aber welche? sagt er nicht. 4. Psalm 42. 43. Psalm 42. 43. Mehrere Psalmen der Korachiten sind aus spätern Zeiten, aus der Periode des Exils. Eichh. Einl. lll S. 409. - Dieser nicht auch? Ich überschriebe ihn dan mit der Inhalts Anzeige: Heimweh. Schon Herder hat: Sehnsucht nach Jerusalem. Freilich mü- ste dan die gewöhnliche Übersetzung des 7ten V. etwas verändert werden. Der ganze Psalm stimt wenigstens zur Lage u. Stimung des Heimwehkranken, Selbst das Sehnen nach Gott, nach Tempel u. Gottesdienst. Noch iezt lehrt die Erfahrung, daß die, welche vom Heimweh geplagt werden, es nie stärker fühlen als als am Sontag. 1, weil sie am Son- tag am besten Zeit haben über ihren Empfin- dungen zu brüten, 2, weils am Sontag da- heim am lustigsten zugeht, es ist der Tag |
3 hebräisch 'wenede`ah' = 'und wir wollen erkennen' lat. 'praevenire' = 'zuvorkommen' 4 Korachiten - Tempelsänger, denen insbes. die Psalmen 42 - 49 zugeschrieben werden Eichh... Johann Gottfried Eichhorn, "Einleitung ins Alte Testament", 1742; '3' verbessert in lll |
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der Ruhe, des geselligen Umgangs, der festlichen Freude. Ohne Zweifel war das Lied an einem Sabbath gedichtet. 5. Ps. 44 Der Verfasser scheint mir als Kriegsge- fangener zu sprechen, v. 16. 17. 20. Ps. 45 1ste Vermuthung: Der Psalm wir als Hochzeitsgedicht an Salomo bei Vermäh- lung mit einer ausländischen Prin- ceßin angesehn. Döderl erinnert da- gegen, daß den Bräutigam als Held, u. der Auf- ruf zu Eroberungen sich zu einem Hochzeit Karmen übel schicke. - Wen die Geschichte das Faktum zum Gedicht nicht lifert so ists erlaubt sich das Faktum, welches besungen wird per Hypothesin zu schaffen. Ich denke mir die Sache so: Der König (nicht absolut Salomo) zog aus als Krieger. Der Sieg begleitete ihn. Er erobert d. feindlichen Serail, vermählt sich mit einer gefan- genen Princeßinn. Dis besingt d. Psalm. 2te Vermuthung. Aber Paulus gebraucht Stellen von Psalm als Deutungen auf den Messias. Konte der Dichter hier an den Messias gedacht haben. - Es ist a wird behauptet u. ist glaublich, nach- dem einmal die Idee des Messias u. des goldenen Zeitalters unter ihm bei d. Nation geweckt war, daß dem Dichter, wenn er den geliebten König schil- derte, unvermerkt u. unwillkührlich das Bild des Messias sich unter die Au- gen rückte, über den fernen goldnen Tagen lag sich öfnete. Aber im Davidischen u. Salo- monischen Zeitalter vielleicht am wenig- sten. Je befridigender die Gegenwart ist, desto zufridener Ruht auf ihr das Auge; wozu alsdan den Blick in die Zu- kunft, der mehr zehrt als sättigt? Wie wen auch dieser Psalm der eben- falls korachitisch ist, in spätere Zeiten gehörte? Der Verfasser schildert alsdan nicht ein Factum, sondern mit der Weihe |
5 Johann Christoph Döderlein, Verfasser zahlr. Theol. Schriften Hochzeit Karmen = Hochzeit-Gedicht |
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v. 2 v. 3 v. 4 v. 5 v. 6 7. 8. 10-17. nicht um- käme. |
des Dichters u. Propheten ein Faciendum - Hoffend weilt sein Auge an den Bildern der schönen Zukunft u. erheitert sich an ihrem schönen Schimer. Die Zukunft wird ihm frohe Gegenwart. Seine lebendige Empfindung ergießt sich in Gesang. v 2 Durch körperliche Schönheit zum Liebling Jeho- vens ausgezeichnet, erhebt sich der Messias nimt das Schwert der Rettung in die Hand - befreit und rächet seine unter- drückte Nation - stellt den Thron auf ewige Zeiten wieder her. - Regirt mit Gerechtigkeit und Glanz - sichert dem David durch Vermählung ewige Nachkomen- schaft auf seinem Thron??? So wärs wenigstens der irdische, sinnliche Messias. Aber ein verheuratheter Messias? son- derbar klingts. Was wollen wir aber sa- gen. Vermählt wird der besungene im Psalm auf alle Fälle, u. doch hindert das den sachverständigen Paulus nicht ihn für den Messias zu halten. 6. Ps. 57. ![]() Anfang eines Liedes gehalten nach dessen Melodie der Psalm gehen soll. Kans nicht eine Note für den Sangmei- ster seÿn, die ihn zur vorzüglichen Aufmerksamkeit bei Aufführung die- ses Liedes veranlassen soll „Verhunz mirs nicht! in gemeiner Manier gesagt. Amande. 7. 1. Mos. 2. 4 - Der ganze Abschnitt der Urkunde Jehova Elohim Kap. 2, 3. ist so voll lieblicher Kin- des Einfalt, daß das Verdienst sie in män- lichem Stÿl zu übersetzen nach meinem Gefühl sehr zweifelhaft wird. Der Geist der darin weht, der Charakter der Erzä- lung, - er gefalle oder nicht geht ver- loren, und das ganze selbst, der Sin, leidet. |
lat. 'Faciendum' = 'etwas zu Machendes' 6 hebr. (Übersetzung steht links) a. d. franz. 'Amande' = 'Bittersüß'; der Begriff geht auf Sappho von Lesbos zurück 7 |
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Elim = Elohim (verm. ein Verschreiber) l. = lieber Hlich. = Herrlicher pp = lat. 'perge, perge' = "fahre fort" oder "usw" Pison, einer der 4 im Garten Eden entspringenden Flüsse (die weiteren: Gihon, Euphrat, Tigris) Chavilah [Synonym Havilah] = ein Land aus dem AT, verm. die Arabische Halbinsel hebr. Bdollach [Synonym Bdellion] (verm.) 'Bernstein' (wird auch mit 'Perlen' übersetzt) hebr. Schoham = 'Edelstein' |
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Oekonomie des Abschnittes. v. 4 ![]() lich die Überschrift zum Abschnitt seÿn, wo von Erschaffung des H. u. der E. kein Wort mehr vorkomt - eher scheint es entweder der Übergang vorn ersten Abschnitt zum zweiten zu seÿn, wo man alsdan übersetzen müste. Dis war pp - Das sezte voraus, daß der Dichter die erste Urkunde schon vor Augen hatte, oder daß der Sam- ler um beide zu binden sie den Vers einschob Oder man müste annehmen, daß der Samler, der die Stücke da- nach einem sichtbaren Plan an- einander reiht, aus der zweiten weglies, was in der ersten schon vorkam. v. 5. So wie sie dasteht geht sie offenbar von dem Zeitpunkt aus, als die Erde geschaffen war - Verfasser erscheint das Land trocken noch ohne alle Vegetation, ohne alle lebendige Bevölkerung; dis folgt theils aus dem vorigen, und wird in der Folge bestättigt - Die Hinderungen der Vegetation sind - 1, es hatte noch nicht geregnet, 2 es war noch kein Mensch der das Land baute. Jezt regnets zum erstenmal - der Staub wird angefeuchtet. Dan formt Gott aus dem angefeuchteten Staub der Erde den Menschen. Die Hindernisse der Vegetation sind gehoben, nun keimen aus der Erde allerleÿ Pflanzen auf pp Noch steht Adam allein, das ein- zige belebte Wesen im Blüthen hain des Paradieses - Gott sagt: es gefällt mir nicht so, daß der Mensch allein seÿ - ich will ihm schaft geben. |
hebr. '`eläh toledot' = 'das sind die Zeugungen' (wörtl.), gemeint ist 'das ist der Stammbaum' |
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Der Verf. von J. E. muß ferne vom Meer in trocknen Gegenden gelebt haben weil er a von Meer u. Fischen gar keine Notiz nimt b Die Disposition der Erde zur Ve- getirung durch einen anfeuchten- den Regen entstehen lässt. er kent Flüsse - aber einige derselben wie es scheint nur dem Namen nach und scheint wunderliche Begriffe von ihnen zu haben. Der unbekanteste u. enfernste scheint ihm der erste zu seÿn, von dem er am meisten zu erzählen weiß - dort in den fernen Ländern, wo das Gold herkomt, u. der Bdolach Nach diesem der Gihon, von bei- den braucht er ![]() Der Hidekal erhält schon seine genaue Bestimung ![]() Der lezte ist so bekant, daß er ihn nur nent. “Das ist der Phrat“ als ob er u. alle die denen er erzählt ihn kenten. Alle diese Flüsse samt dem Paradis ligen ihm noch östlich |
Gihon, einer der 4 im Garten Eden entspringenden Flüsse (die weiteren: Pison, Euphrat, Tigris) hebr. 'hasobeb' = 'der umgibt' oder 'der umrundet' Hidekal = einer der Paradiesflüsse (der Tigris) hebr. 'haholech' = 'der geht' (wörtl.), 'der fließt' Phrat = Euphrat [Streichung von 'den' korrigiert] |
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her hatte er Weib u. Kd u. habe über den Jakob dan gebracht - ohne Zweifel Hand mit an- gelegt - leicht sich zu stark angegriffen, etwas verrenkt, ohne es augenblicklich zu empfinden. Im Schlaf empfand er Schmerz. Gern und oft, u. geschickt bringt die Phantasirende See- le im Traum ihr bilderreiches Spiel mit der Disposition u. den Empfindungen des Körpers in Verbindung. Der Man, mit dem J. kämpfte, stoßt ihn iezt in die Hüften. Am Morgen ist Jak. steif, u. hinkt, wie natür- lich. ![]() oder Gebot? Gebot? Sie sollen nicht essen? So scheints Spanader. Deswegen essen die Nachkomen Jakobs den Nerven des Hüftgelenks nicht. Wunderlich kans scheinen a, überhaupt einen Nerven der Anherr diesen Nerven auf irgend ei- ne Art verstaucht hatte. ![]() ![]() ![]() hieße? Deswegen haben Jakobs Nach- komen keine Kraft im Hüftgelenk - weil ihr Vatter ins Hüftgelenk einen Stoß bekamm, - es wäre leicht zu merken, wa- rum in der Folge u. früh, aus der Les- art ![]() ![]() 1. Sam 2, 33. Der Sinn scheint zu seyn: Ohngeachtet alles dessen was ich dir ankündige sollen doch Nachkomen von dir am Tempel Dienste bleiben - dir die Augen drüber vergehen, und das Herz zerreissen möchte. Eine dun- kle Stelle. a sie scheint Licht zu erhalten wenn sie aus dem 36sten V. erklärt wird: "Wer alsdan von deinem Hause |
gestrichen hebr. 'jochelu' = 'sie essen' / * = nicht zu entziff. Buchstaben (Verschreiber?) Spannader = Der Muskelstrang der Hüfte hebr. 'jochelu' = 'sie essen'; 'juchelu' = 'sie können'; 'jiklu' = 'sie schwinden dahin' hebr. 'juchelu' = 'sie können'; 'jochelu' = 'sie essen' / * gestr. ist 'jochelu' (verm. zunächst ein Verschreiber) 9 |
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hebr. 'kehunot' = 'Priesterschaften' 10 |
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hebr. 'Pischteh' = 'Flachs', 'Linnen'; auch 'Baumwolle' Johann August Dathe (1731 - 1791), Proph.(essor) für Hebräische Sprache an der Univ. Leipzig |
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einen Weg von etlichen hundert Meilen dem Pischtehgürtel zweymal zu lieb habe machen sollen, u. er weicht der Schwierigkeit aus, in dem er ![]() Allein a dis ist ein Zwangmittel. Es heisst ![]() ![]() b, die Paralelle der Vorstellung mit dem Vorgestellten fordert ![]() hin sehr willkührlich gefasst u. wenig ansprechend ist, verliert alles, wenn der Gürtel nicht an den Phrath kommt. 3. Der Traum räumt alle Schwierig- keiten. In wenig Minuten ist die träumende Seele mit einer Schatten- handlung fertig, die im wirklichen Leben Jahre fordert. Die einzige Stelle nach vielen Tagen geschah das Wort Jehovens wider zu mir könnte ausser der Analogie des Traums zu ligen scheinen. Wenigstens rükt die traumende Phantasie seltener Zeiten als Räume zusamen. Aber der Traum darf nur mit dem zweyten Akt begonnen haben, “Geh u. hole den Gürtel wider, den du vor Jahren an den Phrat getragen hast. Jezt knüpft sich in seiner Seele eine falsche Erinerung an, als ob er wirklich vor Jahren das lez- tere gethan hätte. Wer auf Träu- me Achtet, wird diese besondere Art von Täuschung im Traum nicht ungewöhnlich finden. |
hebr. 'peratah' = 'zum Perat' oder 'Ferat' = Euphrat (der Fluß) hebr. 'peratah'; 'Ephrata' = 'Ephrata' (Ortsname) hebr. 'peratah' |
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11 hebr. 'jitlolnan' = 'sie übernachten' / Georg Christian Knapp (1753 -1825), Herausgeber von 2 Werken über Psalmen. hebr. 'mitlonan' = 'ein Übernachtender' hebr. 'amar' = er sagt' oder 'er spricht' hebr. 'bezel schsddaj jitlonan' = 'im Schatten des Höchsten übernachten' hebr. 'lun' = 'übernachten' |
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12 hebr. 'lintosch' = 'heraus zu reissen' \ hebr. 'welintoz' = 'und zu zerstören' } 'welaharos' = 'und um einzureissen' hebr. 'uleha´abid' = 'und um auszurotten' / hebr. 'welinto´ah' = 'und um zu pflanzen' ??? = 'und um aufzubauen' 13 |
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Ihr Höhen von Gilboa, kein Thau kein Regen befeuchtet euch mehr, keine Opfergarbe wachse auf euch: Den dort ist den Helden der Schild ent- sunken Sauls Schild, obgleich mit Öhle geweiht Vom Blut der Erschlagenen, vom Fette der Helden Kehrt Jonathans Bogen nimer zurük Umsonst! Sauls Schwerdt kehret nicht wieder. |
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Legt man die
fortlaufende Nummerierung Hebels von 1 - 13 (die rechts in Grün zur
Verdeutlichung nochmals wiedergegeben ist) zugrunde,
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Transkription und Webformatierung: H. Baumgartner 2019/2020 |
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Ein Hinweise in eigener Sache:
Original für die "Biblische Lektur":
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Badische Landesbibliothek Karlsruhe Digitale Sammlung der badischen Landesbibliothek Karlsruhe Zufällige Anmerkungen bei der biblischen Lektur - K 3422 Hebel, Johann Peter [s. I.] [um 1800]
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