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Der Ursprung: Hebels Quelle für
sein Die Treue und ihr Dank
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Belohnte Dienstbothen-Treue |
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zeichnung. -
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Abelbert Hamelton, Diener des Apellations-Präsidenten Frey- herrn von Wöber, ein Greis von 68 Jah- ren, ohne Vermögen, Vater von vier un- versorgten Kindern, der 43 Jahre diente, und davon 42 Jahre seinem gegenwärtigen Dien- ste mit Treue und Fleiß vorstand. - 3) An ton Cares, Diener des- Vice-Präsiden- ten von Sonnenfels, durch eine unun- terbrochene Reihe von 37 Jahren, und um so mehr einer Belohnung würdig, da ihm der hochverdiente Vice-Präsident v. Son- nenfels, welcher an dem Entwurfe der neu- en Gesindeordnung so großen Antheil hatte, das Zeugniß eines musterhaften Dieners gab. - 4) Theresia Höflinger, Dienst- magd, welche seit 58 Jahren in der Famille Zwerenz dient, zu der Erziehung der Kinder mitwirkte und feit 12 Jahren die treue Pfle- gerin einer kranken Frau war. - 5) Poly- rena Immhofer, Köchin des Landrathes von Holger, in Diensten seit 55 Jahren, von welchen sie 46 bey einer und eben dersel- ben Famille mit unbescholtener Treue und Sittlichkeit zubrachte. - 6) Mariane Wurm, in einem Alter von 84 Jahren noch Stubenmagd in dem Dienste der k. k. Kam- merfrau Morgenbesser, bey deren Fami- lie sie seit 57 Jahren erst als Stuben- dann als Kindermagd und hierauf als Köchin un- unterbrochen gedient hatte. - 7) Magda- lena Zotter, welche während 58 Jahren nur drey Dienstorte hatte, und in dem letz ten derselben seit 31 Jahren ununterbrochen diente. - 8) Mariane Radin, kränkelnd und gebrechlich, die seit 55 Jahren um einen geringen Lohn in der Familie des Landschafts- agenten Jury diente. - 9) Elisabeth Obendrauf, die 34 Dienstjahre ununter- brochen in dem Dienste des pensionirten Waar renbeschauers W * * zubrachte, eines dürf- tigen, auf einem Auge blinden, mit der Gicht behafteten, immer kränkelnden Mannes, des- sen einzige, treue Stütze sie ist. - 10) Ro salie Swoboda. Sie dient zwar nur erst 29 Jahre, aber an dem nemlichen Orte, bey der armen Hutmacherswittwe Kr * *. Mu- sterhaft und rührend ist das Benehmen die- ser Dienstmagd. Welt entfernt, die Wittwe zu verlassen, als Armuth dieselbe drückte, leistete sie freywillig Verzicht auf den rück- ständigen Lohn, und sucht noch jetzt Neben- erwerb außer dem Hause, um ihre Dienstge- |
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berin mit dem Ertrage zu unterstützen.
Diese edle, seltene Aufopferung einer Person aus dem niedrigsten Stande mußte für sie ent- schelden Die Austheilung der Prämien selbst ge- schah am 16. Sept. in dem Kommissionssaale der Polizey-Oberdirektion. Der ehrwürdige Fürst-Erzbischof, der Staats und Konferenz- rath von Lorenz, der Abt zu den Schotten, die Frau Gräfin Mariane von Dietrich- stein, (im Namen der Gesellschaft adelicher Frauen), der Vice-Präsident v. Sonnen- fels, ferner Abgeordnete von der Hofkom- mission in Wohlthätigkeits- Angelegenhelten, dann der niederösterrelchischen Regierung, der Stadthauptmannschaft und des Magistrats waren mit mehreren Personen aus den ge- bildeten Ständen gegenwärtig. Nach einem angemessenen Vortrag, womit die Feyerlich- keit eröffnet wurde, hielt der Regierungsrath v. Persa eine herzliche und populäre Anre- de an die Dienstbothen, welchen Prämien zu- erkannt waren. Tiefe Rührung ergriff die Anwesenden; und es ist zu hoffen, daß die Feyerlichkeit nicht ohne segensreiche Folgen für die Veredlung des Dienstbothenstandes blei- ben werde. Auch bat die Gesellschaft adelie- cher Frauen, aufgemuntert durch das Bey-- spiel Sr. k. k. Majestät, noch 10 andern ver- dienten Dienstbothen Prämien, jede zu 60 fl zuerkannt, die am 4. Okt. unter zweckmäßi- gen Feyerlichkeiten ausgetheilt wurden. |
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