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Antwort an Tobias Günttert auf den Glückwunsch zur Würde eines Viertelsvogts (1805) |
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's isch frili wohr, e Viertels Vogt, wen so ne Her im Sessel hockt, und ißt si Fleisch u trinkt si Wi, sel luegt e wenig anderst dri. Sust hani wol zu Brot u. Schunke ne Mos, au anderthalbi trunke, jez, wies der Name mit em bringt, der Viertels Vogt e Viertel zwingt. z' Nacht usem Gmeiwald furt spaziert, 's het glengt no zu de chleine Poste, jetz cha's bi Gost e Wäldli choste. Sust hani nit no Ehre gspant, ha's au nit gha, 's isch wol bikant, Jez heißts: "Thue d'Augen uf du Stock, "siehsch nit, wer chunt, der Viertels Vogt! Sust hani, wiene Burgersma, Mi Laubi und mi Lusti gha und bi mit Holz u. andere Ware go Basel und ins Rebland g'fahre. Jez ischs verbei, sei isch für d'Chnecht, die Lumpe Kerli ebe recht. Der Viertels Vogt den Gaul besteigt und drauf hinein nach Basel reit.
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Diese 2 Seiten bilden das Fragment eines Briefes von Hebel an Tobias Günttert, den Vogt des Proteuserbundes, vom 13. und 14. September 1805. Die fehlende, vermutlich verschollene Seite
enthielt (lt. Zentner, dem der vollständige A. noch zur Verfügung gestanden
haben muss)
An Hand dieses Autographen wird erst klar, wie viele Lesefehler den früheren Transkripteuren der Handschrift unterlaufen sind und wie sehr sie in Hebels Schreibung eingegriffen haben. Die o. a. Transkription folgt nun 1:1 dem A., aber der Rest des Textes konnte nicht verbessert werden.
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Autograph:
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