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      1. + 2.  Auflage,  1803 + 1804   
      
        Die Marktweiber in der Stadt 
         
        
        I chumm do us 's Rothshere Hus,  
        
        's  
        isch wohr, 's sieht proper us;  
        doch ischs 
        mer, sie heigen o Müeih und Noth  
        und allerlei schweri Gidanke, 
        "Chromet süssen Anke!" 
 wies 
        eben überal goht. 
         
        Io weger, me meint in der Stadt,  
        seig alles sufer und glatt;  
        die Here 
        sehn eim so lustig us,  
        und 's Chrütz isch ebe durane, 
        "Chromet iungi Hahne!"  
        mengmol 
        im pröperste Hus. 
         
        Und wemme g'chämpft muß ha,  
        gohts, meini, ehnder no a  
        im Freie dusse, wo 
        d'Sunn o
        
        lacht;  
        do innen ischs zum Bitrüebe; 
        "Chromet geli Rüebe!"  
        Sie hen schier alliwil 
      Nacht. 
         
        Früeih, wenn der Tag verwacht,  
        was ischs nit für e Pracht! 
        Der lieb Gott, meintme, well selber cho,  
        er seig scho an der Chrischone,* 
        "Chromet grüni Bohne!" 
         und 
        chömm iez enanderno. 
         
        Und d' Vögeli meines o,  
        sie werde so busper und froh,  
        und singe: "Her 
        Gott dich loben wir" 
 und 's glitzeret ebe z'send ane; 
        "Chromet iungi Hahne!" 
        
         
        's  
        isch wohr, me verlueget si schier. 
         
        Und faßt e frische Muth,  
        und denkt: Gott meints io gut,  
        sust hätt der 
        Himmel kei Morgeroth;  
        er willis nummen o üebe. 
        "Chromet geli Rüebe!« 
         Mer 
        bruche ke Zuckerbrod. 
         
        Und innewendig am Thor  
        se hen sie d'Umhäng no vor,  
        's isch ebe no alles still und 
      tod.   
        Und ziehn sie der Umhang fürsi, 
        "Chromet schwarzi Chirsi!"  
        se 
        sehn sie kei Morgeroth. 
         
        Drum merke sies selber schier,  
        und chömme zum Pläsier  
        ufs Land, und hole 
        ne frische Muth  
        im Adler und bim Schwane, 
        "Chromet iungi Hahne!"  
        üs stünd io d'Stadt wol 
      gut. 
         
        Und doch meint so ne Her,  
        er seig weiß Wunder mehr,  
        aß üsers gattigs und bschaut ein 
      nit. 
        Es dunkt mi aber, er ir si; 
        "Chromet süssi Chirsi!"  
        mer tyuschte wegerli nit. 
         
        Rich sin sie, 's isch kei Frog,  
        
        's  
        Geld het nit Platz im Trog.  
        thut üser eim e Büeßli 
      weh,  
        Verbause sie Dublone, 
        "Chromet grüni Bohne!"  
        und hen 
        no alliwil meh. 
         
        Was chost en Immis nit?  
        's heißt numme: Mul, was witt?  
        Pastetli, Strübli, 
        Fleisch und Fisch,  
        und Törtli und Makrone. 
        "Chromet grüni Bohne!"  
        Der 
        Platz fehlt uffem Tisch. 
         
        Und erst der Staat am Lib!  
        me cha's nit seh vor Chib.  
        Io wedelet numme, d'Stroß isch 
      breit,  
        mit eue Iunten! I thätich - 
      
        "Chromet zarti Retich!"  
        i hätt schier gar näumis gseit. 
         
        Doch isch eim 's Herz bitrübt,  
        se gib em, was em bliebt,  
        es schmekt em nit und freut en nit;  
        es goht eim wie de Chranke. 
        "Chromet süssen Anke!"  
        Was 
        thut me denn dermit? 
         
        Und het me Chrütz und Harm,  
        sen isch me ringer arm;  
        me het nit viel, und 
        brucht nit viel,  
        und isch doch sicher vor Diebe, 
        "Chromet geli Rüebe!"  
         
        
      z' lezt 
        chunnt men o zum Ziel 
         
        Jo gell, wenns Stündli schlacht?  
        He, io, 's bringt iedi Nacht  
        e Morgen, 
        und me freut si druf.  
        Gott het im Himmel Chrone,  
        "Chromet grüni Bohne!"  
        Mer wen do das Gäßli uf.   
      *) Alte Kirche auf einem Bergrücken.    | 
      
      3.  und die folgende Auflagen,  1806 ff   
      
        Die Marktweiber in der Stadt 
         
        
        I chumm do us 's Rothshere Hus,  
        
        's  
        isch wohr, 's sieht proper us;  
        doch ischs 
        mer, sie heigen o Müeih und Noth  
        und allerlei schweri Gidanke, 
        "Chromet süssen Anke!" 
 wies 
        eben überal goht. 
         
        Io weger, me meint in der Stadt,  
        seig alles sufer und glatt;  
        die Here 
        sehn eim so lustig us,  
        und 's Chrütz isch ebe durane, 
        "Chromet iungi Hahne!"  
        mengmol 
        im pröperste Hus. 
         
        Und wemme g'chämpft muß ha,  
        gohts, meini, ehnder no a  
        im Freie dusse, wo 
        d'Sunn o
        
        lacht;  
        und Blumen und Aehri 
        schwanke, 
        "Chromet süssen Anke!"  
        und 
        d'Sterne flimmere z'Nacht. 
         
        Und, wenn der Tag verwacht,  
        was ischs nit für e Pracht! 
        Der lieb Gott, meint me, well selber cho,  
        er seig scho an der Chrischone,* 
        "Chromet grüni Bohne!" 
         und 
        chömm iez enanderno. 
         
        Und d'Vögeli meine's o,  
        sie werde so busper und froh,  
        und singe: "Her 
        Gott dich loben wir" 
 und 's glitzeret ebe z'send ane; 
        "Chromet iungi Hahne!" 
        
         
        's  
        isch wohr, me verlueget si schier. 
         
        Und faßt e frische Muth,  
        und denkt: Gott meint is gut,  
        sust hätt der 
        Himmel kei Morgeroth;  
        er willis nummen o üebe. 
        "Chromet geli Rüebe!« 
         Mer 
        bruche ke Zuckerbrod. 
         
        Und innewendig am Thor  
        het menge d'Umhäng no vor,  
        er schloft no tief, 
        und 's traumt em no.  
        Und ziehn sie der Umhang fürsi, 
        "Chromet schwarzi Chirsi!"  
        se 
        simmer scho alli do. 
         
        Drum merke sies selber schier,  
        und chömme zum Pläsier  
        ufs Land, und hole 
        ne frische Muth  
        im Adler und bim Schwane, 
        "Chromet iungi Hahne!"  
        und 's 
        schmecktene ziemli gut. 
         
        Und doch meint so ne Her,  
        er seig weiß Wunder mehr,  
        und lueget ein numme 
        halber a. 
        Es dunkt mi aber, er irr si; 
        "Chromet süssi Chirsi!"  
        Mi 
        Hans isch au no e Ma. 
         
        Rich sin sie, 's isch kei Frog,  
        
        's  
        Geld het nit Platz im Trog.  
        Mir thuet bim 
        Blust e Büeßli weh,  
        bi ihne heißt es: Dublone, 
        "Chromet grüni Bohne!"  
        und hen 
        no alliwil meh. 
         
        Was chost en Immis nit?  
        's heißt numme: Mul, was witt?  
        Pastetli, Strübli, 
        Fleisch und Fisch,  
        und Törtli und Makrone. 
        "Chromet grüni Bohne!"  
        Der 
        Platz fehlt uffem Tisch. 
         
        Und erst der Staat am Lib!  
        me cha's nit seh vor Chib.  
        Lueg numme di 
        chospere Junten a!  
        I wott sie schenkte mir sie. 
        
        "Chromet schwarzi Chirsi!"  
        Sie 
        chönnte mini drum ha. 
         
        Doch isch eim 's Herz bitrübt,  
        se gib em, was em b'liebt,  
        es schmekt em nit, und freut en nit;  
        es goht eim wie de Chranke. 
        "Chromet süssen Anke!"  
        Was 
        thut me denn dermit? 
         
        Und het me Chrütz und Harm,  
        sen isch me ringer arm;  
        me het nit viel, und 
        bruucht nit viel,  
        und isch doch sicher vor Diebe, 
        "Chromet geli Rüebe!"  
         
        Z'lezt 
        chunnt men o zum Ziel 
         
        Jo gell, wenns Stündli schlacht?  
        He, io, 's bringt iedi Nacht  
        e Morgen, 
        und me freut si druf.  
        Gott het im Himmel Chrone,  
        "Chromet grüni Bohne!"  
        Mer wen do das Gäßli uf.   
      *) Alte Kirche auf einem Bergrücken.    |