zurück zur
Gedichtübersicht
 

   Erinnerung an Basel

 

   





                                         
An

Rh                                                   

An  Madame  Meville
 
in  Basel




 
Z'Basel an mi'm Rhi

jo dört möchti sÿ!

Weiht nit d' Luft so mild und lau,

 
und der Himel isch so blau

an mi'm liebe Rhi.



In der Münster Schuel 

uf mim herte Stuehl 

magi zwor jetz nüt meh ha, 

d' Töpli stöhn mer nümen a

in der basler Schuel.

 
 
Aber uf der Pfalz 
 

alle Lüte gfallt's.
 
O wie wechsle Berg und Thal
 
Land und Wasser überal
 

vor der basler Pfalz!

   










 
Uf der breite Bruck 

für si hi und z'ruck,

 
nei, was sieht me Here stoh, 

nei, was sieht me Jumpfere goh

uf der basler Bruck.



Eins isch nü
me do.

wo ischs ane cho?

 's Scholers Nase,  weie weh

git der Bruck kei Schatte meh.

 Wo bisch ane cho ?



Wie ne fre
ÿe Spatz 
 
uffem Peters Platz
 
fliegi um, und 's wird mer wohl, 

wie im Buebe Kamisol

uffem Peters Platz.
   











 
Uf der grüne Schanz 

in der Sunne Glanz
 

woni Si
n und Auge ha, 

lacht's mi nit so lieblig a,

biß go  Sante Hans.


 
's Seilers Rädli springt;

 
los, der Vogel singt. 
 
Su
mervögeli iung und froh 

Ziehn de blaue Blueme no.

Alles singt und springt.



Und e bravi Frau 
wohnt dört ussen au. 
 
 
„Gunnich Gott e frohe Muth 

Nehmich Gott in treui Hut

liebi  basler Frau !"





                                        J. Peter Hebel
   

 

An „Frau Meville", Tochter und Schwester der Besitzer der Papierfabrik in Höfen bei Schopfheim im Wiesental,
die das Papier zu den „Alemannischen Gedichten" hergestellt hatte, ist „Z'Basel an mi'm Rhi" gerichtet.

 

Um 1806 entstanden, aber erst 1834 gedruckt, ist das Gedicht 1884 mit
einer Melodie von Franz Abt unterlegt und im Laufe des letzten Jahrhunderts
zur "Basler Stadthymne" geworden.

 

Z' Basel an mim Rhi 
illustriert mit den zeitgenössischen Stadtansichten von E. Büchel

 

Erinnerung an Basel - Audio-Datei (mp3)

Ansage: Dr. Erhard Richter; Sprecher: Günther Geiser

LP: Johann Peter Hebel, Alemannische Gedichte und Lieder, 1975;
Sprecher: Burgfestspiele Rötteln e. V.

Produktion und Herausgabe: AG Markgräfler Land e. V.
© & Genehmigung: Geschichtsverein Markgräflerland e. V.

[Link öffnet in neuem Fenster   /   Link opens in new window]

 

Bei den Bleistiftstrichen zu Beginn des Gedichtes ist nicht klar, ob sie von Hebel selbst
oder einem späteren Besitzer oder einem Archivar des Museums stammen.

 

   
Quellennachweis - Autograph:
Bayerische Staatsbibliothek; Autographensammlung der Bayerischen Staatsbibliothek - 
Cimelien; Signatur: Autogr.Cim. *Hebel*, *Johann* *Peter*.2
 
 

zurück zur
Gedichtübersicht

 

nach oben