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 AN JOSEPH VON SCHERER                                          [4. April 1804]
 

 

        P. P.




 
Bald nach der höflichen Einladung, weiche mir

die Redakteurs der Aurora zur Mit-

arbeit an dieser Zeitschrift durch Herrn Hof-

prediger Schmidt zu komen ließen, habe ich

diesen meine Gründe gemeldet, die es mit

für iezt unmöglich machen, diese ehrenvolle

Einladung zu benutzen. Demselben Schreiben

habe ich eine Antwort u. Erklärung gleichen

Inhalts an die Herrn Redakteurs der Aurora

beigelegt, und bedaure es sehr, daß ich we-

gen überhäuften Geschäften mich auch iezt ge-

gen Sie nicht verbindlich machen kan, weil

ich nicht gerne Erwartungen veranlaßen u.

berechtigen möchte, von denen ich nicht voraus

sehe, daß ich sie würde erfüllen können.
 
Fast muß ich auf ihr geehrtes Schreiben be-
 
sorgen, daß Herr HofPr. Schmidt meinen ob er-
 
wähnten Brief nebst seinem Einschluß nicht er-
 
halten habe. In diesem Fall ersuche ich Sie

       



angelegentlich um die Güte, den Herrn Redakteurs

und wen es ohne Ihre Unbequemlichkeit geschehen

kan gelegentlich Herrn H.P. Schmidt dieses Schrei-

ben vorzulegen, und mich damit gegen den

Schein einer Unsitte bey demselben zu recht-

fertigen.
 
Es wird mir zu großem Vergnügen gerei-

chen, wen es mir gelingen wird, einen oder

den andern meiner Freunde zum Mitarbeiten

zu gewinnen, und Ihnen wenigstens auf die-

Art mein Interesse für ihr schönes Unter-

nehmen, und meine Hochachtung bezeugen

zu können, mit welcher ich verharre


    Euer HochEdelgebohren




Carlsruhe d 4. April

                     1804



                                                   ergebenster Dr.

                                                              Hebel

   

Brief aus dem Nachlass Joseph von Scherer.
Bisher noch in keiner Briefedition berücksichtigt und auch bei der BStB nicht digital zugänglich.

Somit hier zum ersten Mal transkribiert und veröffentlicht!

 

       
     

 

Der Brieftext beginnt mit der von Hebel häufig verwendeten lat. Abkürzung 'P.P.' = Perge, Perge = usw.
Dies lässt darauf schließen, dass es sich um das letzte Blatt eines mind. 2 Blätter umfassenden Briefes handelt,
über den Verbleib des fehlenden Teiles ist jedoch nichts bekannt.

 

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    Autograph:

Bayrische Staatsbibliothek München

Signatur: Schereriana IV. Hebel, Johann Peter

 

 

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