zurück zur Briefübersicht |
|
||
AN FRIEDRICH WILHELM HITZIG |
|||
Vom 25 ten May [18]15 Ich rathe dir, o Zenoides, die Klage gegen den Siglin in Fischenberg oder die Anzeige, wenn sie nur mündlich geschah, dir schriftl. geben zu lassen und mit Gutachten einzuschiken. Wahrscheinl. wird Bürklins Stelle in L[örrach] vacant, S[an]d[e]r mit dem ich wegen Lödig sprach, rathet in diesem Fall soll er eine Meldung an Pf. Eisenlohr eingeben, dieser sie mit Bericht an das Dekanat Lörrach zur Einsendung übergeben. Die Klagen und Vorstellungen gegen die Unzuchtsgesetze werden schon lang aus den Synodal und Visitationsprotocollen und Berichten extrahirt und ad fasciculum gegeben, um wenn sie aus den meisten Gegenden beisammen seyen mit kräftigen Vorstellungen höhern Orts vorgelegt zu werden. Dies würde ohne Zweifel schon geschehen sein, wenn man nicht von dem unglückl. Congreß den Ausgang erwarten wollte in der Hoffnung daß der ganze Codex abspaziren würde, dieses heillose Gesetzbuch voller Impfungsmaterie fremder Laster. Aber benutze du ia die erste Gelegenheit die schreckl. Folgen dieses Gesetzes bei der I ten Gelegenheit ebenso lebendig und kräftig wie in dessen Appendix wieder zur Sprache zu bringen, Der Verfasser ienes Specialrescripts war Ewald. Lange befürchtend daß durch das System der Culturgesetze und ihre
planmäßige Anwendung endlich auch der freie aus sich selbst gebildete
Charakter unserer Neuenweger möchte gesänftiget und humanisirt werden,
ward ich durch das Visit. Protokoll auf das Angenehmste überrascht. Nein
sie sind sich noch unverloren, und wir wollen diese Lieblinge des
General Franken ist bereits wieder hier. Er war an Wellington abgesendet. Man erwartet einen Gegenbesuch von dem König in Wirtemberg. Der G. H. machte ihm von hier aus nach seiner Rückkunft einen Besuch nach Stutgard. Beide sollen sich in Wien sehr gut gegenseitig angenommen haben. So bringt sehr oft erst die Ferne Nachbarn sich näher. Meinen besten Gruß deinem Hause. Gottes Schutz und Segen! Ewig Dein
|
|||
zurück zur Briefübersicht |
|