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Hebel-Preis 1955 für Dr. Wilhelm Zentner |
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![]() Wilhelm Zentner wurde 1893 am 21. Januar in Pforzheim als Sohn des Direktors der Badischen Münzanstalt geboren. Er besuchte ab 1903 das Gymnasium in Karlsruhe, wo er 1911 das Abitur erhielt. Er studierte in Heidelberg Germanistik und in München Musik- und Theaterwissenschaft. Er unterbrach sein Studium, um während der Dauer des 1. Weltkrieges 1914 - 1918 als Kriegsfreiwilliger bei der deutsche Wehrmacht zu dienen. 1920 schloss er sein Studium mit der Promotion über die Dramaturgie E. v. Bauernfelds ab; anschließend arbeitete er an der Herausgabe von J. P. Hebels Briefen an Gustave Fecht. Im gleichen Jahr wurde er Assistent am Volkslied-Archiv Freiburg i. Br., 1921 Theater- und Musikkritiker. Er entwickelte eine Vorliebe für J. P. Hebel und Viktor von Scheffel und veröffentlichte 1923 eine 3-bändige Hebel-Werk-Ausgabe. Parallel zu seiner Hebel-Edition entwickelte er eine rege publizistische Tätigkeit, so insbesondere zu Hebels 100. Todestag. 1924/25 wurde Zentner Oberspielleiter an der Westdeutschen Bühne Karlsruhe. Um 1928 gab es die UA seiner beiden Dramen »Das Schild des Archilochos« und »Die Stunde ruft« am Bad. Staatstheater Karlsruhe. 1938 übernahm er den Posten des Programmredakteurs der Münchner Philharmoniker. 1941 wurde er Offizier und geriet 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Danach wurde er Pressechef der Münchner Philharmoniker. Es folgten Berufungen als Dozent für Operngeschichte und Theaterwissenschaft an der Staatlichen Hochschule für Musik, München sowie als Lektor der Sparte Musik bei der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 1955 erhielt er den Hebelpreis, 1961 den Titel eines "Prof. e. h." und 1963 den Goldener Ehrenring der Münchner Philharmoniker. Wilhelm Zentner verstarb am 7. März 1982 in München. "Wilhelm Zentner ist, hochbetagt, vor einem Jahr gestorben. Er durfte sich zusammen mit Wilhelm Altwegg das Verdienst anrechnen, in diesem Jahrhundert die wichtigsten Leistungen zur Förderung und Erforschung Hebels vollbracht zu haben. Neben Werkausgaben, einer Biographie und vielen kleineren Veröffentlichungen ist ihm vor allem die editorische Erschließung der Briefe Hebels zu verdanken. Der Wert bedeutender Vorleistungen bleibt auch dann bestehen, wenn die Überprüfung seiner Briefedition erhebliche Mängel an den Tag bringt. Recht verstanden erfolgt solche Nachforschung durchaus im Sinne und in der Fortführung von Zentners wichtigstem Lebensziel." Adrian Braunbehrens, Johann Peter Hebel, Gustave Fecht - und anderes noch. Bemerkungen zur Textausgabe der Briefe Hebels. In: Das Markgräflerland. (1983) Heft 2 Seite 130 f. Werke: Johann Peter Hebels Briefe an Gustave Fecht. 1791-1826. Karlsruhe: C. F. Müller 1921 Der Schild des Archilochos. Karlsruhe: Bühnenvolksbund 1923 Johann Peter Hebel, Werke. Drei Bände. Karlsruhe: C. F. Müller o. J. [1923/24] Vor dem Schwabenalter . . . Gedichte. Karlsruhe: C. F. Müller 1929 Johann Peter Hebels Briefe. Gesamtausgabe. Karlsruhe: C. F. Müller 1939. Erweiterte Neuauflage Karlsruhe: C. F. Müller 1957 Johann Peter Hebel. Karlsruhe: C. F. Müller 1948 Johann Peter Hebel. Festgabe aus Anlaß des 125. Todestages des Dichters. Karlsruhe: C. F. Müller 1951 Johann Peter Hebel, Briefe. Karlsruhe: C. F. Müller 1957 [Neu bearbeitete und vermehrte Ausgabe der Briefe] Spätlese am Oberrhein. Betrachtungen, Erinnerungen und Erzählungen. Lahr: Schauenburg 1958 Johann Peter Hebel, Biblische Geschichten. Karlsruhe: C. F. Müller 1959 Johann Peter Hebel, Alemannische Gedichte. Mit hochdeutscher Übertragung von Richard Gang. Stuttgart: Reclam 1960. Revidierte Neuauflage 1969 Johann Peter Hebel, Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreunds. Stuttgart: Reclam 1960 J P Hebel und seine Zeit. Zur 200. Wiederkehr seines Geburtstages am 10. Mai 1960. Festschrift im Auftrag der Stadt Karlsruhe. Karlsruhe: C. F. Müller 1960 Johann Peter Hebel. Eine Biographie. Karlsruhe: C. F. Müller 1965 [Neubearbeitung von J. P. Hebel, Karlsruhe 1948] Johann Peter Hebel, Erzählungen und Aufsätze des Rheinländischen Hausfreunds. Karlsruhe: C. F. Müller 1968 Johann Peter Hebel, Alemannische Gedichte. Hochdeutsche Gedichte. Rätsel. Karlsruhe: C. F. Müller 1972 Johann Peter Hebel: Briefe. Karlsruhe und Ebenhausen: Müller und Langewiesche-Brandt 1976 |
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