16 - 7.  Über Juristen, Mediziner und Theologen Konvolut 3 / Text

(Original ohne Titel)

 

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30.

Selten treibt der Jurist auf der Universität u. später ein andres Studium als das seines Landes, ist oft über den Codex hinaus, in allem Ignorant. Daher sind die meisten dieses Faches aufgebläht auf ihren Stand, unbiegsam, abstehend, schwer zu gewinnen für andre, bessere Ansichten der Dinge u. höhere Ideen, inhuman mit einem Wort.
Auch der Mediziner läßt sich leicht durch den Umfang seiner Wissenschaft u. ihrer Zugehürde* abhalten, noch etwas anderes gründlich u. mit Liebe zu studieren. Aber sein eigenes Studium, das keine Autoritäten kent, u. besonders die verwandten Hülfswissenschaften Naturgeschichte, Physik .p** bewahren ihn meistens vor dem barschen Charakter der Juristen.
Dem Theologen läßt sein beschränktes Studium u. Geschäft, auf der Universität u. daheim viel freÿe Zeit, die der bessere auf irgend***

 

   

 

 

 
   

 

Es scheint sich hier um den 30. Text einer (auch seitenübergreifenden und vermutlich in einem Zuge geschriebenen) Abfolge zu handeln, von der jedoch bei diesem Konvolut lediglich noch 7 Stück (Nrn. 25 - 31) zu finden sind. Ob die "Bilder des Todes" (Nrn. 1 - 7) hier dazu gehören, ist nicht bekannt.

* Begriff unklar, gemeint sein könnte so etwas wie: Die Hürden, die zu überwinden sind,
   damit ein Studium aufgenommen werden kann.

** p = perge (lat.) = u. s. w.

*** der Text endet hier am Ende der Seite, vermutlich fehlt ein Blatt, denn der nächste
      Text (Nr. 20) beginnt mit der Zahl 31.