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30.
Selten treibt der Jurist auf der Universität u. später ein andres
Studium als das seines Landes, ist oft über den Codex hinaus, in allem
Ignorant. Daher sind die meisten dieses Faches aufgebläht auf ihren
Stand, unbiegsam, abstehend, schwer zu gewinnen für andre, bessere
Ansichten der Dinge u. höhere Ideen, inhuman mit einem Wort.
Auch der Mediziner läßt sich leicht durch den Umfang seiner Wissenschaft
u. ihrer Zugehürde* abhalten, noch etwas anderes gründlich u. mit Liebe
zu studieren. Aber sein eigenes Studium, das keine Autoritäten kent,
u. besonders die verwandten Hülfswissenschaften Naturgeschichte, Physik
.p** bewahren ihn meistens vor dem barschen Charakter der
Juristen.
Dem Theologen läßt sein beschränktes Studium u. Geschäft, auf der
Universität u. daheim viel freÿe Zeit, die der bessere auf irgend***
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Es scheint sich hier um den 30.
Text einer (auch seitenübergreifenden und vermutlich in einem Zuge
geschriebenen) Abfolge zu handeln, von der jedoch bei diesem Konvolut
lediglich noch 7 Stück (Nrn. 25 - 31) zu finden sind. Ob die "Bilder des
Todes" (Nrn. 1 - 7) hier dazu gehören, ist nicht bekannt. * Begriff unklar,
gemeint sein könnte so etwas wie: Die Hürden, die zu überwinden sind,
damit ein Studium aufgenommen werden kann.
** p = perge (lat.) = u. s. w.
*** der Text endet hier am Ende der Seite, vermutlich fehlt ein Blatt,
denn der nächste
Text (Nr. 20) beginnt mit der Zahl 31. |
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