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      Suus, eius etc.

Als Pyrrhus mit den Römern im Krieg begriffen, schlich sein Arzt zu dem römischen Feldherrn und suchte seine Gunst durch das Anbieten zu erlangen, daß er seinen König mit Gift aus dem Wege räume wolle. Der römische Feldherr meldete dem Pyrrhus, dieses Anbieten sei ihm gemacht worden. Er halte es unter der Würde des römischen Volks, solche Verbrechen zu benutzen; hier schicke er ihm den Verräter. Pyrrhus, voll Verwunderung über diese Geistesgröße, schickte ihm zum Dank viele Gefangene ohne Lösegeld zurück. Doch der Römer, der nicht glaubte, daß er ihm Dank für diese Ehrlichkeit schuldig sei, nahm zwar seine Landsleute aus seinen Händen unbedenklich an, schickte ihm aber ebensoviel gefangene Epiroten zurück, und die Römer ehrten durch ihren allgemeinen Beifall die Rechtschaffenheit ihres Feldherrn gegen ihre Feinde und erwarben sich ihre Bewunderung, die ihnen rühmlicher war als der glänzendste Sieg.

 

 

 

- Diese Begebenheit wird bei antiken Schriftstellern oft erzählt, z. B. bei Cicero, Seneca,
  Plutarch u. a.