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In ieder Gesellschaft
ist das schicklich, was in der nämlichen alle tun. Aber daraus folgt noch
lange nicht, daß das nämliche auch löblich, in sich anständig, eines
feinen Menschen würdig sei und in ieder andern Gesellschaft ebenfalls
passiere. Vielmehr flieht ein Mensch von guten Sitten gewisse
Gesellschaften und ist lieber allein, weil in denselben das Bäurische und
Unanständige für schicklich gehalten wird. Niemand hält sich gerne und
lang an einem Orte auf, wo ein widriger Geruch die Nase beleidiget, wieviel mehr wird
ieder vernünftige Mensch solchen Gesellschaften aus dem
Wege gehen, durch deren Ton noch viel zartere Gefühle beleidigt und
gefoltert werden. Aber gleich und gleich gesellt sich gern, und ohne Mühe
erkennt man den Mann an seinem Kameraden.
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