zurück Nr. 107
   

 

In ieder Gesellschaft ist das schicklich, was in der nämlichen alle tun. Aber daraus folgt noch lange nicht, daß das nämliche auch löblich, in sich anständig, eines feinen Menschen würdig sei und in ieder andern Gesellschaft ebenfalls passiere. Vielmehr flieht ein Mensch von guten Sitten gewisse Gesellschaften und ist lieber allein, weil in denselben das Bäurische und Unanständige für schicklich gehalten wird. Niemand hält sich gerne und lang an einem Orte auf, wo ein widriger Geruch die Nase beleidiget, wieviel mehr wird ieder vernünftige Mensch solchen Gesellschaften aus dem Wege gehen, durch deren Ton noch viel zartere Gefühle beleidigt und gefoltert werden. Aber gleich und gleich gesellt sich gern, und ohne Mühe erkennt man den Mann an seinem Kameraden.