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In dem Chor einer alten Kirche wurden alte Bücher und
Dokumente aufbewahrt. An einer Seite hing das Portrait eines Herrn von Thynach, schlecht auf Holz gemalt. Man zeigte dem Fürsten von
St. Blasien
die Dokumente. Während ich das Bild des Herrn von Thynach betrachtete, war
von seinem jetzt lebenden Nachkommen die Rede. In diesem Augenblicke fing
das Bild an zu leben und auf den Diskurs mit Wohlgefallen zu achten. Meine
Aufmerksamkeit darauf wurde größer. Das Bild sah es, wie es schien, mit
Mißvergnügen und näherte sich mir von der Wand herab. Ich zog mich immer
weiter zurück. Der Herr von Thynach mir immer weiter nach in immer
schönerer und jugendlicherer Gestalt. Ich gab ihm mit Bewegung und Mienen
zu verstehen, daß ich nichts Böses gewollt, sondern ihn aus Interesse und
Wohlgefallen betrachtet hätte. Dringender verfolgte er mich. Ich war schon
in der Sakristei und wollte eben zu einer Türe hinaus ins Freie, als es
mir einfiel, daß ich verloren sei, wenn ich mich von einem Toten auf den
Kirchhof verfolgen lasse. Ich blieb also noch einmal stehen und beschwor
den jugendlichen Ritter, mich in Ruhe zu lassen oder mir zu sagen, was er von mir
wolle. Er verlangte, mich auf die Brust zu küssen. So geneigt ich anfangs
war, ihm diese kleine Gefälligkeit zu erweisen, so fiel es mir doch noch
zu rechter Zeit mit Schrecken ein, ihm sagen zu müssen, daß ich dieses
nicht dulden könne, weil ich gewiß sterben müßte, wenn mich ein Toter auf
die Brust küßt. Hier verließ mich der Traum.
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