zurück IX.  Am Reformationsfeste 1817, nach der Kinderlehre
   

Unsere Väter hofften auf den Herrn. Gott, sie hofften auf dich, und du halfst ihnen aus. Zu dir schrien sie und wurden errettet. Sie haben einen guten Kampf gekämpft, sie haben Glauben gehalten, sie haben den Lauf vollendet. Du aber lässest über ihren Gräbern noch helle scheinen das Licht deines Evangeliums. Du hast den Stürmen geboten an allen Enden, hast Friede und Eintracht gegeben deiner Kirche. Vater aller Menschen, es bringen dir an diesem Tage auf dem ganzen Erdkreis, so weit deine Sonne scheint, freudige Bekenner ihren Dank und ihr Gelübde dar. Himmel und Erde preisen dich in ewigen Lobgesängen. Darum laß dir auch wohlgefallen unserer Lippen Dank, und erhöre, wir haben noch ein theures in unsern Herzen, erhöre die Gebete für unsere Jugend, für die Kinder, die du uns gegeben hat. Sie sind dein und du hast sie erlöset, Herr, du getreuer Gott. Auch für sie hat dein Sohn sich geheiliget, daß sie heilig seyn mögen in der Wahrheit. Auch für sie hat er gebetet, daß sie eins seyn mögen in dir und in ihm. So erhalte denn ihnen und uns, frei von menschlicher Satzung und frevelnder Neuerung das Wort der Wahrheit und das Geheimniß deiner seligmachenden Gnade. Es weihe frühe ihre Herzen dir und der Liebe zu dir und zu allen Menschen! Frühe hast du ihnen ja erscheinen lassen deine heilsame Gnade, zu verläugnen das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüfte. Es bewahre ihre Seelen rein vor dem Irrglauben, der die Erde und den Himmel verfinstert, vor der lockenden Verführung, in welcher Gestalt sie ihnen erscheinen mag, vor allem, was wider die Seele streitet. Es stärke und rette sie in den Trübsalen und Gefahren, die das Leben mit sich führt. Gott wir kennen sie, und wäre nicht dein Wort unser Trost gewesen, schon manche wären vergangen in ihrem Elende.

Vater du willst, was wir bitten, du willst es durch uns.

Heilig und theuer sey uns die Pflicht, die liebe selige Pflicht, fiel durch eine fromme Erziehung dir wieder zu geben, die du uns gegeben hat, leuchtende Vorbilder des Glaubens und jeder Tugend für sie zu seyn, durch kein Beispiel der Lauigkeit, des Leichtsinns, der Verläugnung in bösen Werken ein Aergerniß zu werden denen, die Jesus Christus erlöset hat.

Einst gehen auch wir dahin zu unsern Vätern, und diese wandeln dann über unserer Asche, fromm und gut durch unsere Erziehung oder elend durch unsere Schuld.

O, daß wir einst den Trost in die Ewigkeit mitnehmen mögen: Auch wir haben Glauben an dich, wir haben Gottesfurcht und Tugend in der Welt erhalten und fortgepflanzt. Wir lassen den Segen eines frommen Lebens unsern Nachkommen zum Erbtheil zurück. Sie werden an deinem Thron uns wieder finden und dir mit uns für ihre Seligkeit danken!  Amen.