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Engel und Teufel

   

 

 Daß die Planeten Weltkörper und die Fixsterne Mittelpunkte ebenso vieler Planetensysteme seien, ist ausgemacht. Daß jeder, wenn er nur für irgendeine Klasse von Wesen bewohnbar ist, auch von denselben bewohnt sei und wenigstens einmal bewohnt gewesen sei oder noch sein werde, ist ebensowenig zu bezweifeln. Daß unter diesen viele Vernünftige sein müssen, läßt sich natürlich erwarten. Daß in allen bewohnten Erdkörpern Mannigfaltigkeit herrsche, vielleicht überall eine vernünftige Klasse, aber nirgends als auf der Erde Menschen seien, daß einige an Geisteskräften von uns stufenweise hinab, mehrere hinauf steigen, kann aus der uns bekannten Schöpfung analogisch geschlossen werden. Wollen wir nun unter Engeln vernünftige Wesen verstehen, die uns an Geisteskräften charakteristisch übertreffen (anderes können wir ohnehin nichts darunter verstehen), so ist auch der Vernunft nichts begreiflicher, als daß es Engel geben müsse. Nun aber müssen diejenigen, die ihre höheren Kräfte gut anwenden, in dem nämlichen Verhältnis viel besser sein als wir, und die, welche einen bösen Gebrauch von den ihrigen machen, viel böser und verworfener, gerade wie unter den Menschen selbst ein mächtiger und verschmitzter Bösewicht viel gefährlicher und schlimmer ist als ein anderer. Und so hätten wir nicht nur Engel überhaupt, sondern auch gute Engel und Teufel.

Daß aber jene uns beschützen und auf den Händen tragen, diese zum Bösen verführen und fällen können, das zu hoffen und zu fürchten, wäre vorläufig so töricht, als sich auf eine kräftigere Arzneipflanze, die im sonnennahen Merkur gedeiht, zu verlassen, so hypochondrisch, als von einem giftigem Molch im fern kreisenden Saturn sich bang werden zu lassen.

Wir Erdenkinder sind eines des andern Engel (der meinige wollest du sein, ehrlicher Bote Winkelmann!), einer des andern Teufel, mancher sein eigener.