zurück | Die Ruinen November 1811 | |
Viele selber schon verschwunden, der Pflug über ihre Stätte. Nur Namen noch übrig und stille Geister. Viele noch vorhanden. Indische, Persepolis, griechische, römische in Italien, Frankreich, Spanien. Deutsche Denkmale alter Größe, Pracht, Eitelkeit, Barbarei. Phantasiereiche Schilderung des ehemaligen Lebens in ihnen und ihrer Umgebungen. Entgegenstellung des jetzigen Zustandes. Neues Leben hat sich in ihnen angesiedelt (Der Wanderer von Goethe). Vegetation, Tiere, Menschenwohnung. Wechsel der Dinge. Was hat diese Ruine schon gesehen? Kurze
Musterung der Geschichte. Schnee und Regen, Frühlinge und Herbste, Monde und Kometen gingen über sie. Welcher Zukunft wird sie noch Zeuge? Ausblicke in ein neues schöners Zeitalter? oder Es wird immer so fortdauern. Krieg und Frieden, wo Nationen sich
ablösen, andere Ruinen wieder Ewiger Wechsel im Menschenwerk. Altern und Werden. Die Natur ist ewig jung, immer anderst und immer die nämliche. Ein göttlicher Gedanke zieht und entwickelt sich durch das Ganze fortwirkend zu einem großen unbekannten Ziel. Nur Sinnbilder von ihm sind die tausend und tausend Gestalten, die erscheinen und fliehn. Auch die Erde wird einst Ruine sein unter den Sternen. Der Mond ist's vielleicht schon.
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