XXXXX   Allgemeine Betrachtungen
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TEXT 7

       

 

Was nüzt einem Auge voll Thränen was einem Gemüth voll Sorgen, oder voll Furcht, voll Trauer, voll Naid, was ihm eine volle Goldkiste, oder einem Körper voll Wunden, voll Beulen, voll Schmerzen ein Königsmantel voll Gold und edlem Gestein.

Die Natur allein macht uns glücklich, reich und froh. Wenn ich eine Nacht voll Sterne, eine Wiese voll Blumen anschaue oder durch einen Hain voll Nachtigallen wandele scheint nichts ärmlicher zu seyn, als eure Wände voll Lichtlein, eure Zinen voll Spiegel und bunten Texten eurer welschen Sänger.

Doch mir scheint die Begirde nach Reichthum kaum in keinem Klagepunkt wichtiger gestellt werden als worin sie Plutarch stellt wenn er sagt: Befreiung von Übermuth ist nur Übermuth feil. Durch Trinken wird die Sehnsucht des Trinkens durch Speisen das Verlangen nach Speise gestillt.

Aber Reichthum hebt die Begirde nach Reichthum nicht auf, sondern er gleicht der Arznei eines ungeschickten Arztes der den Kranken täglich kränker macht.

       

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      Transkription nach dem Autograph (Digitalisat der BLB Karlsruhe S. 22 + 23).

 

Das Jahr ist unbekannt, der Schrift des Originals nach
dürfte der Text um 1810 entstanden sein