XXXXX   Allgemeine Betrachtungen
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TEXT 23

     

 

 

 

Auch der Edle kann in fremdem Leiden Trost finden.

       
Eing.


Them.

Grnd.
 
Es scheint gemein
     ist sogar verwerflich wenn aus Mißgunst, Schadenfreude, Rachsucht.

Siehe oben.

Gesagt es wäre nur einer arm, krank    Wieso unter allen übrigen -
wie unglücklich, zürnend dem Schiksal, verzweifelnd an Gott
Es muß also ein Trost darin liegen, nicht allein zu leiden.

1.   Umgang und Mittheilung mit ähnlichen Menschen von gleichen 
      Schiksalen ist aber Bedürfniß, und schemenhaft dessen Entbehrung
      ähnlich, nicht aus

         
a)   an Geistesbildung und Moralität
b)   an Stand - sondern auch
c)   an Schiksalen.
           
α   Selbst der Glückliche unter lauter Unglücklichen wäre es
     wenn er allein es seyn müßte, wäre unglücklich.

Fürsten auf ihren einsamen Höfen sind es. Darum erheben sie
andere so mehr zu sich als möglich.

       
 
 
β   wie viel mehr Unglückliche
     Paralelle: Wie viel trauriger die Einsamkeit des
     U.[nglücklichen] als des Gl.[ücklichen]
         
Erklärungsggrd.
           
α   Das Glück affiziert. schließt auch näher an mich an.

β   wir verstehen uns besser

γ   wechseln leichter und aufrichtiger unsere Gefährten aus

δ   haben mehr Geduld miteinander

       
2.   Nichts ist trauriger, als iedem seine Lage, ie ungünstiger sie ist
      keinen Aufschluß zu haben.
         
Warum leide ich das, ich allein.
Bin ich Spiel des Zufalls - Zielscheibe einer zürnenden Gottheit -
das Opfer xxx

Die Erfahrung daß mehrere, - das unendliche Leiden läßt mich ein
allgemeines Gesetz der Natur und Weltregierung anerkennen, daß
sich in der Unvollkommenheit, Wandelbarkeit allen menschlichen
Glücks ausspricht und auf eine höhere Bestimmung vorbereitet.

       
3.   Die Beispiele der Geduld, der Standhaftigkeit der Erlösung sind
      ermunternd tröstend
       

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Transkription nach dem Autograph (Digitalisat der BLB Karlsruhe S. 74 - 76).