zurück J. P. Hebel-Denkmal in Basel
 

 


* Der Wunsch, Hebel durch ein Denkmal verewigt zu sehen, blieb in der Stadt lebendig, und 1897 kam er zur Verwirklichung.
In einer Versammlung vom 12. Januar dieses Jahres in der «Magd» hatte Lehrer Ferdinand Schwarz die Idee wieder vorgebracht, und schon zu Ende des gleichen Monats fand eine konstituierende Sitzung statt. Der Plan nahm Gestalt an, man hatte auch schon eine bestimmte Idee: Auf 12 Stufen sollten die 12 alten Mannen von Hausen, betreut vom Dichter, dargestellt werden. Aber das wäre sehr teuer zu stehen gekommen, man musste sich auf eine schlichte Büste beschränken. Freiwillige und staatliche Beiträge ermöglichten den Auftrag, für den man auch schon einen bewährten Künstler im Auge hatte: Bildhauer Max Leu, den Schöpfer des Berner Bubenberg-Denkmals, eine urchige Schweizer Natur, stets freudig an der Arbeit, trotz schwerer Krebskrankheit. Leu machte sich mit Begeisterung an die Aufgabe, konnte das Werk auch rechtzeitig vollenden, aber leider die Einweihung des Denkmals nicht mehr erleben.
Sie fand, vorgängig dem Hebeltag, am 3. Mai 1899 statt.
Nun haben also die Basler ihren Hebel ständig unter sich; auf einem ihrer schönsten Plätze spendet er jedem Vorübergehenden sein freundliches Lächeln zum Alltag. Dass sein Monument nach einem halben Jahrhundert rings von Automobilen umdrängt sein werde, konnte man damals noch nicht ahnen. Es gäbe eine treffliche Hausfreund-Betrachtung.
Der Lorbeerkranz aber, der an jedem Hebeltag vor ihm niedergelegt wird, früher von der Stiftung, jetzt von der Stadtgärtnerei geschenkt, zeugt von der unvergänglichen Verehrung der Basler für ihren Dichter. *
 

Ansichtskarte anlässlich der Einweihung des Basler Hebeldenkmales 1899.

Die Vorlage für die Karte wurde vom Basler Künstler H. Süffert im zeitgenössischen
Stil (mit viel Pomp und Pathos - Lorbeerkranz, Palmwedel, Fackeln, Ehrenschild und
Orden - gestaltet.
 
   
Foto: Robert Nöltner, Hauingen
 Herbstmesse in Basel! So wie seinerzeit sein Vater Jakob von seiner Mutter Ursula ihr Herz als "Messkrom" erhielt, hat sich wohl ein unbekannter Besucher inspiriert gefühlt, der Büste ein Herz als Messkrom zu überlassen. Man könnte fast meinen, Johann Peters Lächeln sei darob noch etwas freundlicher geworden (vielleicht liegts auch nur an der prächtigen Herbstsonne)!













Bronzeguss auf Marmorsockel
von Max Leu (1897)
 
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* Originaltext: Lebendiger Hebel, 100 Jahre Basler Hebelstiftung;
Autor: Otto Kleiber; Birkhäuser-Verlag, Basel 1960