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...zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Zeichnung von Gustav Wilhelm Friesenegger (um 1825)
* Das markgräflich-badische Dorf Hausen und seine bäuerliche Umgebung
trotz dem Eisenwerk,
in dem sich die Jungen durch Steinezerschlagen ihren Batzen verdienten;
das ganze Tal der Wiese [von Basel] bis zum Feldberg, ungeachtet der
hinter Hausen verlaufenden Grenze zum vorderösterreichischen und
katholischen Breisgau - es ist für Hebel sein Leben lang Inbegriff einer
Landschaft und ersehntes Ziel des Fernen geblieben.
In den Gedichten hat er es gepriesen, vorab in einem der frühesten, dem
Hexametergesang
Die Wiese, oder im Abendstern, wo wir lesen:
Er seit: «O Mueter lueg doch au,
do unte glänzt's im Morgetau
so schön wie in dim Himmelssaal!»
«He», seit sie, «drum isch's 's Wiesetal.»
Oder in den Briefen — die Beispiele ließen sich häufen: Ich muß
ins Oberland reisen, ich muß aus der Wiese trinken und die Geister im Röttler
Schlosse besuchen, wenn ich nicht in kurzer Zeit zu dem gemeinsten geistlosesten
Hardtbewohner ermatten soll.
Es ist für mich wahr und bleibt für mich wahr, der Himmel ist nirgends so
blau
und die Luft nirgends so rein und alles so lieblich und so heimlich als
zwischen
den Bergen von Hausen.
Und noch 1823: Wenn nur das große Los einmal käme, daß ich mir in Hausen
ein
Häuslein neben dem Jobbek Friederli bauen und alle Wochen einmal mit meinen
Schimmeln,
die ich aber noch nicht habe, nach Weil fahren könnte.
Im Winter
wohnte ich in Basel, an dem San-hans [St.-Johanns-Vorstadt].*
Bemerkenswert, dass Hebel in Z'Basel an mim Rhy in der ersten
Strophe einen geradezu "parallelen" Gedankengang entwickelt:
Z'Basel an mim Rhi,
jo dört möchti si!
Weiht nit d'Luft so mild
und lau,
und der Himmel isch so blau
an mim liebe Rhi.
** Es mag diesem Heimweh etwas fast allzu Kleinbürgerlich-Empfindsames anhaften
-
wir wollen hier nur beiläufig daran denken, daß es eine der Triebkräfte zu
Hebels
Dichten war [...]. ** |