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Johann Peter Hebel:  

Lexikalisch kurz und knapp:

Deutscher Schriftsteller,
* 10. 5. 1760 in Basel,  † 22. 9. 1826 in Schwetzingen;
zunächst Vikar und Hauslehrer,
lehrte seit 1791 am Gymnasium in Karlsruhe,
1808-1814 dort Direktor und Subdiakon,
1819 evangelischer Prälat.

Johann Peter Hebel

     


etwas ausführlicher:

Bekannt wurde er durch seine Kalendergeschichten und Anekdoten sowie
durch seine dialektal gefärbte Heimatliteratur.
Hebel wurde am 10. Mai 1760 in Basel geboren und wuchs in Südbaden auf.
Die Kultur des Alemannischen prägte sein Leben und seine Dichtung. Nach
dem frühen Tod der Eltern ermöglichtem ihm Gönner den Besuch des
Gymnasiums in Karlsruhe und das Studium der Theologie in Erlangen.
Als Vikar, Gymnasiallehrer und zuletzt Prälat der lutherischen Landeskirche
lebte er wieder in Baden. Am 22. September 1826 starb er in Schwetzingen.

Hebels Lyrik im alemannischen Dialekt (Alemannische Gedichte, 1803)
stellt einen Höhepunkt der deutschen Mundartdichtung dar. Die Gedichte,
die den bäuerlichen Alltag behandeln, wurden in viele andere Dialekte
übertragen. Nicht zuletzt Johann Wolfgang von Goethe hob lobend hervor,
dass Hebel mit ihnen „auf die naivste, anmutigste Weise durchaus das
Universum verbauert” habe. Noch heute lebendig sind die Erzählungen
des Schatzkästleins des rheinischen Hausfreunds, die zwischen 1803
und 1811 erschienen. Walter Benjamin bezeichnete es als „eines der
lautersten Werke der deutschen Prosa-Gold-Schmiederei”. Die Geschichten
schildern einfache Erlebnisse edler oder auch schlichter Personen, darunter
Gauner und Spaßvögel. Das Geschehen wird oft ergänzt durch Kommentare
des Erzählers, die das Nachdenken des Lesers notwendig machen, da sie
eine nahe liegende Moral der Geschichte in Frage stellen. Zu den Meisterwerken deutscher Erzählkunst gehört Hebels in ihrer lakonischen
Klarheit unübertroffene Erzählung Unverhofftes Wiedersehen.

 
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