zurück

Zeitlose    (1812)
 
 Eine sonst gesunde Frau von 53 Jahren, wohnhaft in Oberhausen, bekam das Fieber. Am fünften Tag kochte sie ein Tränklein von 3 Wurzelzwiebeln der Zeitlose, und trank das Tränklein.

Merke: den andern Tag darauf als am fünfzehnten September war die Frau eine Leiche. Denn die Zeitlose ist Gift.

Was ist Zeitlose? Zeitlose ist die Blume, die im Spätjahr ohne Stengel, ohne grüne Blätter einsam auf den Matten aufgeht, wenn das letzte Gras schon abgemäht ist, und die Blumen des Sommers schon verwelkt sind. Die Farbe ist rötlich-blau, oft fast weiß. Sie hat Ähnlichkeit mit einer kleinen Tulpe, hat aber nicht 6 Blätter, sondern nur sechs Einschnitte. Oft erscheint sie auf einer Matte in großer Menge.
An einigen Orten heißt sie auch Herbstblume, Kühdutte, hie und da hat sie auch einen unehrbaren Namen. Selbst dem Vieh ist sie schädlich. Es ist daher kein Fehler, wenn man sie mit den Wurzelzwiebeln aussticht und die Matten davon zu reinigen sucht. Aber Tränklein davon kochen und dran sterben, das ist ein Fehler.

 
 
 


 




Das nach dem Faksimiledruck
von 1981 erstellte
Gesamtverzeichnis
der Kalenderbeiträge
1803-1826