Der Vater und der
Sohn [1813]
Der Vater stellte
ein Gläslein voll Arznei in die Schublade, weil er glaubte, es sei
nirgends besser verwahrt. Als aber der Sohn nach Hause kam, und die
Schublade schnell aufziehn wollte, fiel das Gläslein um und zerbrach. Da
gab ihm der Vater eine zornige Ohrfeige, und sagte: „Kannst du nicht
zuerst schauen, was in der Tischlade ist, eh du sie auftust." Der Sohn
erwiderte zwar: Nein, das könne niemand. Aber der Vater sagte: „Den
Augenblick sei still, oder du bekommst noch eine."
Merke: Man ist nie
geneigter, Unrecht zu tun, als wenn
man Unrecht hat. Recht ist gut beweisen. Aber für das Unrecht braucht
man schon Ohrfeigen und Drohungen zum Beweistum.
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