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Irrtum     (1815)
 
Der Hausfreund will auch wieder ein paar hochdeutsche Reimen zum besten geben, die er zwar nicht selber gemacht hat, nämlich von einem Richter, der ein blödes Gesicht hatte, und von einem Färber, der einen Eid ablegen sollte. Es sind nur sechs Zeilen:

Ein Richter sitzt, er sieht nicht wohl.
Ein Färber kommt der schwören soll.
Der Färber tritt zum Schwur hervor,
Und hebt die blaue Hand empor.
„Was?" - rief der Richter - „Handschuh aus!"
„Nein!" - sprach der Färber - „Brill heraus!"

Nämlich, weil der Richter die blaue Farbe an der Hand des Färbers für einen Handschuh ansah, so befahl er ihm denselben abzulegen. Der Färber aber ersuchte den Richter, die Brille aufzusetzen, damit er sähe, es sei kein Handschuh. Fein war es nicht, aber spaßhaft.

 
 
 





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1803-1826