Die Gewehrfabrike |
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Entwurf, von Rudolf Sillib erstmals in Jahrgang 5/6 der Zeitschrift „Badische Heimat" veröffentlicht, befindet sich im Originalmanuskript in der Universitätsbibliothek Heidelberg. Aller Wahrscheinlichkeit nach sollte aus dem Entwurf ein Kalenderbeitrag werden. Jedenfalls ist er nicht vor Napoleons Sturz niedergeschrieben, da vorher der Hinweis auf „den mutigen Sohn des Vaterlandes, der die vaterländischen Rechte und Fluren schützt" sowie gar auf „den Söldner des Eroberers, welcher die Verteidiger der vaterländischen Grenzen darniederstreckten" schwerlich gewagt worden wäre. Demnach dürfte die Skizze in der zweiten Hälfte des Jahres 1814, nachdem die Beiträge für den Kalender für 1815 bereits in Druck gegeben waren, unter dem unmittelbaren Eindruck des Befreiungskrieges zu Papier gebracht, dann jedoch liegengeblieben sein, da Hebel infolge der Beanstandung des „frommen Rates" die Lust am Kalendermachen vergällt war. Als diese ihn im Jahre 1818 nochmals anwandelte und er den Kalender für 1815 verfaßte, griff er wohl deswegen nicht mehr auf den Entwurf zurück, weil sein ursprünglich aktueller Reiz („Mit dem Lorbeer und der Palme kehren die Helden zurück") in den Jahren des Friedens bereits abgeblaßt war. Auf das Thema mag Hebel durch den ihm befreundeten Hofagenten David Freiherrn von Eichthal gekommen sein, der in den Räumen des säkularisierten Klosters St. Blasien neben einer Spinnerei eine Gewehrfabrik eingerichtet hatte. in: W. Zentner, J. P. Hebel, Erzählungen und Aufsätze des Rheinl. Hausfreunds, Gesamtausgabe 2. Band; Karlsruhe 1968 |
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