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Brennende Menschen      (1815)

Zwar von feurigen Mannen hat man schon oft gehört, aber seltener von brennenden Frauen. Eine Apothekersfrau geht nachts mit der Magd in den Keller und will etwas holen. Die Magd steigt mit dem Licht auf eine Stellasche, greift auf den Schaft, wirft eine große Flasche voll Branntwein um, worin ungefähr 6-8 Maß waren, und zerbricht sie, der Branntwein strömt plötzlich herab, so über die Magd, so über die Frau. Das Licht kommt der Magd an den Ärmel. Die Magd fangt an lichterloh zu brennen, rot mit gelbem Schein. Die Frau will ihr zu Hülfe eilen. Die Frau brennt auch an. Beide rennen brennend die Treppe hinauf in den Hof. Der Apothekerjung sieht's und springt davon, meint, es woll ihn einer holen, mit dem man nicht gern geht, den der Hausfreund nicht nennen darf. Im Hof am Brunnen begießen sie sich mit Wasser. Das Wasser wird nicht Meister über den Branntewein. Endlich wirft sich die Magd auf den Dunghaufen im Hof, und wälzt sich darauf. Die Frau wirft sich ebenfalls auf den Dunghaufen und wälzt sich auch. Beide löschten aus; die Magd wurde noch geheilt, aber die Frau mußte sterben.
 
Merke: Wenn man brennt, muß man sich auf einem Misthaufen wälzen.
Solches ist auch gut für die, welche den Branntewein inwendig im Leib haben.

 
 
 


                    




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