Bequeme Schiffahrt, wer's dafür halten will (1816)
Ein Schiff wurde von Mannheim den Neckar hinauf
nach Heidelberg gezogen. Kommt hinterdrein mit vollem Felleisen und ein
Paar heraushängender Stiefelschuhe, ein Handwerksbursche. „Darf ich
auch mit für Geld und gute Worte. Was muß ich geben?" Der Schiffmeister,
der ein gar lustiger Kumpan war, sagte: „Fünfzehn Kreuzer, wenn Ihr ins
Schiff wollt sitzen. Wollt Ihr aber helfen ziehen, nur sechs. Das
Felleisen könnt Ihr mir in das Schiff werfen, es hindert Euch sonst
nur." Der Handwerksbursche fing an zu rechnen. „Fünfzehn Kreuzer — sechs
Kreuzer - sechs von fünfzehn bleibt neun." Die neun Kreuzer, dachte er,
kann ich verdienen. „Wenn's denn erlaubt ist", sagte er, und warf das
Felleisen in das Schiff. Hernach schlang er eins von den Seilern über
die Achsel und half ziehen, was er nach Leibeskräften vermochte. „Wir
kommen eher an Ort und Stelle", dacht er, „wenn ich nicht laß bin." In
Heidelberg aber entrichtete er sechs Kreuzer Fährgeld - für die
Erlaubnis mit zu ziehen, und nahm das Felleisen wieder in Empfang.
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