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An Herrn Pfarrer Günttert zu Weil
 

Vetter Vogt! Der Bammert (i mueß ichs dilage) wird tägli
liederlicher, füler, versoffener; 's isch nümme z'lebe,
's isch nümme z'gschire mit em; 's hilft weder Strofe, no Zuespruch.
Looset, wiener mers macht! 's isch weg'neme Tubakpfifli,
weg'neme tusignette Pfifli; 's het mi sex Gulde
g'chost und ungradi Chrützer, no ohni 's Bschläg dra, und ohni
's Chetemli dra; sust seit me der Gattig Pfiflene Meerschum.
Wiß sin si, wie Chlabaster, und weich wie Anke, und wie ne Fliegeschißli so licht, wenn eim e Fliege 'n uff d'Hand ...
Raucht men us so me Pfifli, se wirds wie länger wie schöner.
Zerst wird's grüen am Bschläg, äs wie der libhaftig Grüenspon,
alliwil witer abe, und alliwil grüener und dunkler,
bis es schwarz isch, wie d'Nacht; doch brun wirds gegenem Chopf zue;
und der Chopf blibt wiß; 's isch nüt nutz, wenn er nit wiß blibt.

Aber so e Pfifli isch wie e schaallos Eili,
wie e Sexmonetchindli, (doch nit der Landvögti ihres,)
wo me's arührt, thuets em weh; im Augeblick het es
Moose, Chritzli, Löchli; me darf nit herzhaft dra chuche.
Het ein e Ruusch, se will i'm nit rothe us so me Pfifli
z'rauche, 's Pfifli wär hih! und überhaupt, wenn ein voll isch,
soll er 's rauche lo si; me het bitrübti Exempel,
's goht mit em zunderst und zöberst, der Bode will unter em breche,
d'Brucke schwanke, d'Berg biwege si, d'Lüt sieht er dopplet, schwezt mit em selber - armsdicki Wort, — si schieße ke
m Pfarer
so vo de Lippe; der Ziehzero z'Rohm isch numme ne Naar gsi.
Aber wider zuem Pfifli. Wenn so e Pfifli versaut isch,
lueget, se cha me's putze, und wenn's so rueßig und schwarz isch, wie  der Michel mit vierzeh  Striche, so wird's ich doch wider
wie der g'falle Schnee; me glaubts nit, wemmes nit gseh het. Schabe cha me's; und wenns so rublig wie's Here Faktore
Jokeb Friderli wär, se wird's ich so glatt und so glänzig,
's Suffilis Bäckli chönne nit glänziger, chönne nit glätter
si, - und wenn so e Pfifli recht g'schlacht soll blibe, se nimmt me
näumen e Tüpfi, wo no ke Eierenanke isch drin gsi,
loßt im Tüpfi Wachs vergeh, wie finer, wie besser,
und chocht 's Pfifli im Wax; 's isch aber e bsundere Vortel,
's cha's nit iedwede Chue. Der werdets selber nit chönne.
Usem Fundement verstohts der Bammert; und sider
aß er d'Feldhuet verlore, und kenni Einig me z'zieh het,
puzt er Pfifli. Der Burscht het sust schier nüt me z'verdiene.
's Stunde rüffe treit nit viel i; zwor brüelt er enzezli,
er, und d'Chatze, und d'Güehl, und 's Wirths fulärtige Hofhund
hen e Gragöl mitenander; der Mond am Himmel wird schüüch drob,

d'Hexe bsegne si selber im ruessige Chämi, und bette: '
„Das walt Gott, und b'hüetis Gott!" - So grüseli brüelt er.
Aber brüele und sufe isch zweierlei. Gsoffe mueß doch si!
Und wie ärger er brüelt, wie ärger suuft er bis d'Sterne
nootno verbleichen am graue Himmel, und enenam Turnberg
lisli der Morge verwacht; und was er mit Brüele verdient het,
het er vor Tag scho versöffe. Vo was iez lebe? Der Tag will
au si Sach, und der Bammert isch ken vo dene, wo 's Esse
obem Trinke vergessen, er frißt ich mit Vieren um d'Wetti,
wenn ers het, seigs Ches, seigs Brotis, Tübli und Strübli.
Aber so e Lebe chost Geld in Jetzige Zite!
D'Noth lert bette, d'Noth lert schaffe, d'Noth lert der Bammert
Pfifli putze. Es treit zwor wenig i, doch ischs so viel.
Loset iez, wie er mers macht! Mi Pfif li isch rublig, - i gib em's
vor zwölf Wuche.
's het no gschneit, 's het no ke Blüemli
's Chöpfli zeigt, se gib i'm 's Pfifli, und sag em: „Do hent
er's!
Schabet's, siedet's, putzet's; gent Achtig druf, - 's chostet sex
Gulde,
ohni 's Bschläg dra, und ohni 's Chetemli. Bringet's bald wider!
Wenn der's ordeli putzet, und zitli bringet, so hilf i'ch
wider zue euem Aemtli, und zahl ich extra zwo Halbi."
Sot's der Bursch nit thue? Was macht er? Er nimmt mer mi Pfifli.
„Jo, i will ich's putze und ordeli wider bringe!" -
Seilemols gseh, und nümme! I frog'en, wo i'm de Chopf sieh,
 „Bammert, hen der mer's Pfifli?" - „I blos ich ufs Pfifli", isch d'Antwort.
„Hent der's verlore?" - „Nei!" - „Se hen ders versoffe, bikennets!"
 „Nei i ha's nit versoffe!" - „Se bringet's!" - „Morn will i's bringe."
Lueget, so trib is vo Faßnecht bis Ostre, vo Ostre bis Pfingste.
Wer mer's Pfifli nit bringt, das isch der liederlich Bammert.
Vetter Vogt! Drum meint i, der chönnet mer öppe do bistoh!
Wenn der e scharpfe Bifehl im Bammert schicktet; der wüsset,
wie me mit em mueß rede! so dütli: „'s Dunder und 's Wetter
fahr ich in Chrage denn au! Dir dunderschießige Chetzer!
Het der Her Stabhalter si tusig schön Pfifli für euch gchauft?
's Pfifli use! bi Gott! sust müenter sechs Wuche ins Hüsli!
Dixi! Günttert Vogt." - - Was gilt's, er loßt's nit druf a cho!
Thüent mer der Gfalle, Her Vogt! - Der neu Vikari vo Lörech
bringt ich d'Bollete, ne brave Her, und gmei mitte Lüte.
Sust sin die iunge Burst mengmol e wenig phatestig,
meine sie heigen ellei mit Löffle d'Glersamkeit gfresse.
Aber der neu Vikari isch kei vo dene. Er predigt
Gottes Wort, wies si ghört, und füehrt e christliche Wandel,
het e tröstlige Zuespruch, und wenn er d' Bibel vom Schaft langt,
hexefrisirt er eim d'Sprüch so dütli, aß es e Freud isch.
Drum erwiset em Ehr - I will ihn grekhummedirt ha!

                                           Stabhalter 

   
 

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