zurück zur Gedicht- übersicht |
|
Hochdeutsche Hebel-Gedichte und englische Übersetzung | |||||
Das Gewitter |
The Thunderstorm |
|
|||||
|
|
|
Hochdeutsches Original von J. P. Hebel Dieses hochdeutsche Gedicht - es ist eines der wenigen in hochdeutscher Sprache verfassten Gedichte wurde bemerkenswerterweise vor der Alemannischen Version - siehe unten - geschrieben und unterscheidet sich erheblich von der späteren alemannischen Ausarbeitung. Es blieb in dieser Herangehensweise ein Einzelstück. High German Original from J. P. Hebel This High German poem - it is one of the few poems written in High German - was remarkably written before the Alemannic version (see below) and differs considerably from the later Alemannic version. It remained unique in this approach.
|
||||
|
Hebel-Gedichte - hochdeutsche und englische Übersetzung | ||||||
Das Gewitter |
Das Gewitter | The Thunderstorm | |||||
|
Der Vogel schwankt so tief und still, er weiß nicht, wo er hin will. Es kommt so schwarz, es kommt so schwer, und in den Lüften hängt ein Meer voll Dunst und Wetter. Höre, wie es schallt, am Blauen, und wie es wiederhallt. In großen Wirbeln fliegt der Staub zum Himmel auf, mit Halm und Laub, und schau mir dort jenes Wölkchen an! Ich habe keinen großen Gefallen daran, schau, wie man es auseinander reißt, wie unsereins, wenn er Wolle zupft. So helfe uns Gott, und behüte uns Gott! Wie zuckt es durch das Gewölk so feurig rot und es kracht, und stößt, es ist ein Graus, dass die Fenster zittern und das Haus, Schau das Bübchen in der Wiege an! Es schläft, und kümmert sich nicht darum. Sie läuten in Schliengen drauf und drauf, ja, und es hört eben doch nicht auf. Dies braucht man gar, wenn es donnern soll und läutet einem noch dazu die Ohren voll. — O, helfe uns Gott! - Es ist ein Schlag! Dort, siehst du es im Baum am Gartenzaun? Schau, das Bübchen schläft noch alleweil und aus dem Donnern macht es sich nicht viel. Es denkt: "Das ficht mich wenig an, er wird ja die Augen bei ihm haben." Es schnüffelt, es dreht sich schnell auf das andere Öhrchen. Gönn es dir Gott! O, siehst du die hellen Streifen dort? O hör hin! Hast du nicht das Rasseln gehört? Es kommt. Gott will uns gnädig sein! Geht schnell, hängt die Fensterläden ein! Es ist wieder akurat wie fern. Gute Nacht, du schöne Weizen-Ernte. Es scheppert auf dem Kirchen-Dach; und vor dem Haus, wie schwankt es im Bach und es lässt nicht nach - dass Gott erbarm. Jetzt sind wir wieder alle arm. - Zwar haben wir auch schon gemeint, es sei so, und doch ist es wieder besser gekommen. Schau, das Bübchen schläft noch alleweil, und aus dem Hageln macht es sich nicht viel! Es denkt: "Vom Weinen lässt es nicht nach, er wird mein Teil schon übrig lassen." Ha ja, es hat auch, so lange ich es habe, zur rechten Zeit seine Sachen gehabt. O gäbe uns Gott einen Kindersinn! Es ist großer Trost und Segen darin. Sie schlafen wohl und trauen Gott, wenn es Spieße und Nägel regen will, und er macht auch sein Sprüchlein wahr mit seinen Engeln in der Gefahr. - Wo ist das Wetter hingekommen? Die Sonne steht am heiteren Himmel dort. Es ist schier gar zu spät, doch grüße dich Gott! "He", sagt sie, "nein, es ist noch nicht zu spät, es steht noch mancher Halm im Bann, und mancher Baum, und Äpfel daran." Potz Tausend, das Kind ist auch verwacht, Schau, was es für einen Schnaufer macht! Es lächelt, und weiß nichts davon. Siehst du, Frieder, wie es aussieht hier, der Schelm hat noch seinen Gefallen daran. Geh, richte ihm jetzt seinen Brei an!
|
The bird sways so low and still, it doesn't know, where it will go. It comes so black, it comes so heavy, and in the air hangs a sea full of mist and weather. Hear, how it sounds, on the Blauen, and how it echoes. In great whirls the dust flies up to the sky, with stalks and leaves, and look at that little cloud there! I have no great pleasure in it, Look, how one tear it apart, like ours, when he plucks wool. So help us God, and keep us God! How it twitches through the clouds so fiery red and it crashes and thunders, it is a horror, that the windows shake and the house, Look at the little boy in the cradle! It's asleep, and doesn't care about. They ring on and on in Schliengen, yes, and it doesn't stop after all. You even need this, if it should thunder and rings in your ears to boot. - Oh, help us God! - It is a blow! There, do you see it in the tree by the garden fence? Look, the little boy is still sleeping all the time and doesn't care much about the thunder. It thinks: ‘That doesn't bother me much, he'll have his eyes on him.’ He sniffs, it quickly turns himself to the other ear. God grant it to you! Oh, do you see the bright stripes there? Oh, listen! Didn't you hear the rattling? It's coming. God will have mercy on us! Go quickly, put up the shutters! It's as far away again. Good night, you beautiful wheat harvest. It rattles on the church roof; and in front of the house, how it sways in the stream and it won't let up - that God will have mercy. Now we are all poor again. - We also thought, it was like this, and yet things have got better again. Look, the little boy is still sleeping all the time, and he doesn't care much about the hail! It thinks: ‘He won't let up from crying, he'll leave my part behind.’ Well, as long as I have had it, it has had his things at the right time. O that God would give us a child's mind! There is great comfort and blessing in it. They sleep well and trust God, when it wants to rain spits and nails, and he also makes his proverb true with his angels in the danger. - Where has the weather gone? The sun is there in the bright sky. It's almost too late, but God bless you! ‘Hey,’ she says, ’no, it's not too late, many a stalk is still on the mark, and many a tree, and apples on it.’ Potz Tausend, the child is awake too, Look, what a snort it makes! He smiles, and knows nothing of it. You see, Frieder, what it looks like here, the rogue is still enjoying it. Go, prepare his porridge for it now! |
|||||
|
Das Gewitter
- Audio-Datei (mp3) / The Thunderstorm - Audio-File (mp3)
Übersetzung in Englisch: DeepL (free version) |