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Basel
 
(Fragment)

 

 

 

Bat, mer sin so still, und 's isch so  
wit no go Basel   
 
bis ans Bläsithor und uf di lu-
stigi Rhibruck.      
 
Giget dr Sepli zum Tanz, viel
lustiger tanzt men u.
ringer.       

 Spröchet men unterwegs*  viel ringer
chunt mer go Basel  

 Roth mer hi u. roth mer her, was
chaufi mer z. Basel

 

 

 

 

 

 

* Das 'n' ist die Verbesserung
 eines Schreibfehlers aus 'f' oder 'h'

   
   
Handschrift des Prälaten Hebel
 
     

In der Universitätsbibliothek Basel findet der Autograph eines Gedichtes über Basel.
Das Fragment stammt vermutlich aus dem Jahre 1802 und wurde von Hebel
weder weiter ausgeführt noch in einem anderen Gedicht verwendet.
 
[Uni Basel, Autograph Geigy-Hagenbach, Nr 1152]
 

 

 

   
Das Bläsithor in Kleinbasel (im Hintergrund die Kirche des Klosters Klingenthal - heute
ein Teil der Kaserne). Es stand an der Kreuzung Untere Rebgasse/Klingentalstrasse.


Die Mittlere Rheinbrücke nach einem stich von Emmanuel Büchel 1761


bat = Ablaut von bitten.

[Ablaut (auch Apophonie) wird ein Wechsel des Vokals innerhalb etymologisch zusammengehöriger Wörter oder Wortteile in den indogermanischen Sprachen genannt.
Der Begriff wurde 1819 von Jacob Grimm in die Sprachwissenschaft zur Bezeichnung des regelmäßigen Wechsels im Stammvokal bei der Flexion der
germanischen starken Verben eingeführt]

 

ringer = leichter zu ertragen, weniger beschwerlich, müheloser machen, mildern
 
(J. Grimm)

 

spöchtet = spähen. Das Intensiv dazu,
 vergl. lat. spectare.

[Das Intensiv (lat. verbum intensivum) von lat.
intendere „anspannen“, „die Aufmerksamkeit auf
etwas richten“) ist die Aktionsart eines Verbs, die
gegenüber der Grundform einen heftigeren, stärkeren Verlauf der Handlung ausdrückt.]

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