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AN SOPHIE HAUFE

   

d. 25sten [April 1807]      

Ich schicke ein Ehrendenkmal meiner Zuverläßigkeit. Die Samen für den seligen Schulz von Für[de]nheim sind endlich angekommen. Anliegendes Fragment eines Briefes von K.Rath Wolf beweiset, daß die Bestellung schon lange gemacht ist und die Schuld nicht an uns ligt.

Mein vielgeliebter Wild und Rheinminister wird

1. beide Testimonia Herrn Pfarrer Franz vorlegen, zum Beweis, daß Peter I. nichts verspricht, was er nicht zu halten gedenkt, allenfalls auch wirklich halten kann.

2. Unserm vielgeliebten Hausmeister und Gevatter Schneegans zu eröfnen, wie daß wir ihn angesehen dieses Paket, zum Universalerben des seligen Schulzen von Fürtenheim hiemit erklären, anhoffend, daß einige nicht gemeine Grasarten zur Erzielung einer größern Quantität solchen Samens, darinn möchten enthalten seyn, mit dem Anfügen, daß das Tabaksrohr und die Feuersteine (Silex Jaspis Cronstedti) nicht vergessen seyen, und

3tens falls er die Erbschaft ganz oder zum Theil verschmähen sollte damit nach eigenem Willen zu schalten und zu walten.

Ich schließe. Sie haben hohe Zeit, wenn Sie mir antworten wollen. Denn sobald ich diesen Brief gesiegelt habe, fange ich schon wieder den zweiten an, wenn mich der Pf. Eccard nicht hindert, der wie eine eingelegte Exekution mein Zimmer besezt hält. Leben Sie wohl, meine liebe Landgräflerinn und Landsmänninn.

J. P. H.           

 

 

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