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AN FRIEDRICH WILHELM HITZIG |
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Also Antwort auf 3. Briefe schuldig! — Und wem? O Petre, Petre! Und kannst, iez erst dein altes Liedlein, daß du entsezlich viel zu thun habest nicht geltend machen bei dem, dem auch damit gedient wäre, wenn ihm zu seinen 2 Specialaten die Zeit im Sausenhardter Sinn zugemessen würde. O Zenoides, das hat, als ienseits des Tüllinger Steges Proteus in uns gebohren wurde, der Desegelesgeinet zur Rache geschworen, daß wir noch durch seine Apostel, die vermaledeiten Canzleiboten mit einander correspondiren müßen, statt von frischer freier Hand, wie sonst durch die reisenden Gelben, die geflügelten Boten des , und doch wie lachts mich an, wenn ich am langen Tisch von einem Eck bis ans andere deine Handschrift erkenne, und denke allemal, wenn das nur an mich käme, und möchte allemal den Canzleiboten, wenn er wieder ein Arfel bringt, fragen: Ist auch etwas von Schopfen dabei. Also meinen besten Dank, trauter, lieber Zenoides für deine Geduld so lange lange Zeit, und für Euere Liebe, die wie ich sehe, sich selber nährt, und kein neues Oehl ins Aemplein braucht. O Schopfheim, o Wiese, o Teich und Räder drinn, o Maiberg und Mohr, o Zenoides und Taube sein, — könnt' ich nur immer bey euch seyn. Haspeln ihr die zarten Fäden, und wie viel noch? Nun zur Beantwortung deiner Fragen: Epist. I. Die Geschichte des Calenders ist zu alt zu weitläufig, zu bekannt vielleicht. Ich sage also nur das neueste zu ihrer Fortsetzung daß der päbstl. Nuntius Testaferrata in Lucern scharfe Einsicht genommen, und das Vikariat in Constanz ein zum Todlachen grobes und unverständiges Schreiben deswegen an anher erlassen hat. Epist. 2. Es mag wohl iemand daran insgeheim arbeiten, ein Consistorium wieder herzustellen, was doch im Grund rein nichts anders wäre, als Widervereinigung der Comission und Sektion. Bis iezt ist aber keine Rede davon. Der nemliche mag es auch seyn, der einsweilen die wichtigsten Geschäfte aus der S.[ektion] in die Comission zu spielen sucht und immer auf iede Weise zu chikaniren sucht, und wenn du darin deinen Oncle erkennst, so hast du es gethan. So kam der Cabinetsbefehl, daß die Pfarreien nicht immer von Einem in der S. besezt werden und sie dieses Geschäft mit der C. theilen soll. Die S. gibt nicht nach. Einsweilen hats Eichroth dem KR. Sander abgenommen, und ich empfehle ihm den Netorek an. Epist. 3. Meinen besten Dank für das schöne patriotische Festlied. Die
Einsendung an die Z.[eitung] gebe ich mit einigen Strichen dem Hofr. Lamei.
Auch so wirds schleunig die Censur passiren. Hier war Gottesdienst und
Taedeum laudamus nur in der Schloßkirche, dann Gratulation bei Hof. Sonst
nichts. Werft der Residenz keine Frivolität mehr vor. Es wurde hier
nirgends getanzt weil's Sonnabend war. Selbst am Vorabend des N. Jahres,
selbst im Museum durfte nach Schlag 12 keine Saite mehr laut werden. So
fromm ist auf einmal die Policei. — Den Auftrag an Müller will ich
besorgen. Aber schwerlich hat er mehr gute Abdrücke. Indessen erwarte ich
einen Kupferstich von Agricola nach einer neuen Zeichnung, der alsdann
auch hinauf spatziren soll. Wie wohl thut es mir, daß ich wenigstens in
effigie bei Euch Lieben wohne. Sprich auch ein Wörtlein der Weihe dazu,
wenn du eins der Wiese in den Schoß legst. Ich schicke dir auch die Anrede
des Schulmeisters von Herischwand (Major Holzing) an die Dein arm! d. 6ten Febr. 1815
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