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AN CHRISTOF GOTTFRIED HAUFE |
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Theuerste Freunde! Ich grüße Sie von dem Bühlerthal aus, wo ich seit 8 Tagen in der reinen erquicklichen Bergluft meiner Gesundheit pflegte, und war so fest entschlossen, von hier aus noch auf einige Tage nach Straßburg zu kommen, daß vorgestern die Chaise auf heute schon bestellt war. War es nicht ein schönes raffinirtes Plänchen, die erste Hälfte des Urlaubs in diesem wunderschönen Thal dem Körper und der Gesundheit und die zweite in lieb Kleinstraßburg der Freundschaft und Liebe zu widmen, und so an Geist und Körper erquickt nach Hause zurückzukehren? Nein ich kehre morgen zurück, ohne mehr von Straßburg gesehen zu haben, als gestern den Thurm. Ich war in der Hub — in Lauf, im Erlenbad, in Sasbach zu Fuß, fuhr nach Bühl und kehrte in der Nacht noch zu Fuß hieher zurück. Es ist betrübt, daß ich mit dieser kleinen Strapatze, als mit einer bedeutenden großthun kann, denn vor 4 Wochen hätt ich sie mir nicht zugetraut. Aber genug ich habe sie bestanden und hätte heute einen glücklichen Tag vor mir, wenn ich gestern nicht in Sasbach erfahren hätte daß der G.[roß] H.[erzog], morgen schon auf seiner Rückreise nach CRuhe in Achern Mittag halte, was mich ebenfalls zur schleunigen Rückreise determinirt. Zwar traue ich ihm, und sogar mir, zu daß er ohne mich in CRuhe seyn könnte, aber doch dismal nicht ohne mich zu vermissen, weil er in den ersten Tagen die Danksagung wegen Genehmigung der Unionsakte durch eine Deputation erwartet, zu welcher ich mit gehöre und bei welcher ich nicht fehlen durfte. Aber nun lasse ich mirs nicht mehr aus den Händen winden, nun besuche ich Sie im Herbst gewiß, und zähle schon die Wochen, wie man sie den Kindern zählt, wenn es noch einmal und noch einmal — in allem sechsmal Sonntag gewesen ist. Den morgen, den rechne ich noch nicht dazu theils damit es einer weniger wird, theils damit der freudige, den ich in unserer Hauskapelle in Kleinstraßburg zu feiern hoffe der siebente sey, so zu sagen ein Sabbathsiahr im Kleinen. Bis dahin verspare ich alles, was ich Ihnen liebes sagen und alles, was ich Ihnen mißliebiges klagen möchte. Vielleicht verliert sich das leztere unterdessen — oder wenn ich nun bei Ihnen bin, so vergesse ich es wenigstens gewiß. Aber so ein Brief meint, er müße alles wißen, und alles wiedersagen, was er weiß. — Leben Sie wohl, liebe freundliche Seelen und froh in dem schönen blühenden Kreis Ihrer Frohen Herzlich der Ihrige Hbl.
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Unionsakte: Die
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