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AN GUSTAVE FECHT |
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Ich weiß zwar wohl, wer mit Sehnsucht auf ein Brieflein wartet, und gern wissen möchte, wie es Ihnen geht. Aber derselbige nimmt es nicht so genau, zumal da er Ihnen etwas von Herrn Lepper sagen kann. Aber ich sags noch nicht gleich. Was geben Sie mir, wenn ich es sage? Ein Schmütz? Öppen zwei? Aber es könnte ia etwas ganz gleichgültiges seyn, z.B. daß seine Schwester niedergekommen wäre, oder daß er in Heidelberg geprediget hätte. Nun ich will es denn sa — nein ich sag es noch nicht. Weil ich nun in diesem Jahr schwerlich mehr an Sie schreiben werde, so begleite Sie dieses Brieflein mit meinen besten Wünschen in das neue Jahr. Möge es Ihnen viel Wohlseyn und Freude bereiten. Doch schicke ich Ihnen vielleicht vorher noch meine biblische Geschichte, die ich ieden Tag erwarte, etwas für ein frommes Pathenkind, oder lieber für ein recht böses, wenn Sie mit solchen versehen sind, damit es daraus lerne, fromm werden und Ihnen Freude machen. Also der Herr Lepper hat sich, wie Sie wissen werden, um Wisleth gemeldet und es hat sich unterdessen schon manches zugetragen, was Sie indessen weniger interessirt. Mit mir geht es immer im Alten fort. Nemlich daß es eben nimmer ist, wie allmig, wo ich einst mit leichtem Fuß vom Belchen herabsprang, und in Wisleth bei dem Bläsischafner ein Schöplein trank. Zwar mit dem Schöpleintrinken geht es noch und Ihr guter Lepper hat iez zu meiner Freude, die auch die Ihrige seyn wird, Wisleth davongetragen, aber das Springen habe ich verlernt. Ich wunderte mich, daß er nicht auf ein Pläzlein in der Pfalz gewartet. Aber es muß eben doch in der Pfalz kein Oberland geben, und der Wunsch, Ihnen so nahe zu sein, viel zu seiner Entschließung beigetragen [haben]. Die Nacht kommt. Die Post will fort. Herzl. Ihr Fr. Hebel D. 20. Dec[ember 1823].
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