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AN JOHANN FRIEDRICH COTTA

   

Räthsel für das M.[orgen] B.[latt].
    Auf d. Blatt
Θ

         Nro. 1
            — 4. (Veränderung Zeile 6 und kennt er sich.
                8.     9.     12.
               15. Veränder. Z. I. Das erste
               19.
               20. ist nicht von mir.
    Auf d. Blatt
#
          Das vorgestrichene Räthsel.
Auf Θ möchte die Charade vielleicht noch gehn, wenn man

in der Auflösung absezte
                I stes Wort: Creutz
                2 tes    —    Sakrament.

Wie Sie meinen!

Einige vorgestrichene, die ich weglasse, sind schon im Müllerischen Taschenbuch gewesen. Das Unkräutlein der Charade wuchert aller Orten so üppig, daß wir nicht nöthig haben, Dürres zu füttern. Grün ist noch:

Rathet aus, rathet ein!
Wie heißt des Kaysers Töchterlein?
Wie heißt das grausame Mädchen?
Es spinnt am blutigen Rädchen.
Es bläst die hellen Flammen an
Und bratet Menschen lobesam
Es zeichnet rothe Stickerey
auf Judenhaut zu guter Frist.
Noch sind ihm ernste Männer treu
obs gleich iezt alte Jungfer ist.

Die schöne und schmeichelhafte Ankündigung des Schatzkästleins hat mich überrascht. Rheinisch wäre mir iedoch lieber gewesen als deutsch, weil das meiste auf den Charakter und die Lokalität dieser Gegenden berechnet ist. Doch da Sie das Kindlein aus der Taufe heben, so haben Sie auch das Recht ihm den Namen zu geben.

Ihr Anerbieten zu den Reisekosten nach Paris ist sehr liberal und dankenswerth. Ein Glück iedoch für Sie oder für mich, daß nichts daraus wird. Die Rechnung hätte können stark werden. Aber wie nun? Wenn ich auch bey Voraussetzung mittlerer Ausgabe und dergleichen Formats und Drucks von 3 Louisdors pro Bogen für die erste Auflage spreche, so schieße ich doch nur ins Blaue. Indessen sey der Anwurf gethan. Wollen Sie mir aber eine Proposition für dahin und daweg machen, so bin ichs auch zufrieden. Einsweilen biß Sie mir die gedrukten Blätter zur Revision zurückschicken, arbeite ich Sonne, Mond und Erde in eine neue Gestalt, die in den frühern Jahrgängen von einem andern Verfasser gegeben wurden.

Wie viel Zeit lassen Sie mir zu allem? Ich wünsche, nicht viel.

Zu dem Musenalmanach kann ich mich aus mehreren Gründen nicht entschließen. Predigten kann man iezt der Christenheit nicht genug zu lesen geben, weil keine mehr gehört werden. Doch bedarf ich auch nur zu einer kleinen Auswahl der meinigen viel Zeit zur lezten Bearbeitung. Für einmal zu hören, ist manches ganz gut. Hier einsweilen wünschte man die Herausgabe wohl. Unter den Charaden bleibe der Name weg. Es ist nicht viel Celebrität zu erdüfteln. Die Auflösung zu obiger ist Carolina,
K.[aiser] Karls des V. peinliche Halsgerichtsordnung.

Mit vollkommenster Hochachtung und Ergebenheit etc.      Hebel             

D. 12. Jenn[er. 1810].

 

 

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