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Die Präsidenten der Basler Hebelstiftung |
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Mitte des 19. Jahrhunderts war J. P. Hebel mit seinen Alemannischen Gedichten und Kalendergeschichten fast omnipräsent. So lag es nahe, den 100. Geburtstag des Dichters im Jahre 1860 auf besondere Weise zu begehen. Die Initiative ergriff Fritz Burckhardt, ein junger Gymnasiallehrer, indem er über ein Inserat zu einem Gedenkabend am 10. Mai in der Safranzunft zu Basel einlud. Es fanden sich 54 Gäste ein, darunter viel Prominenz aus Politik, Wissenschaft und Literatur. sowie Vertreter der Dichterkreise um Wackernagel und Hagenbach. Einige von ihnen sind heute noch unvergessen, so etwa der Professor und Ratsherr Peter Merian, der bedeutende Mediziner Carl Gustav Jung (Großvater «unseres» C. G. Jung), der berühmte Chemiker und Entdecker von Ozon und Schiessbaumwolle Christian Friedrich Schönbein oder auch der Jurist und europaweit bekannte Botaniker Hermann Christ. Unter den anwesenden Poeten befanden sich Theodor Meyer-Merian, Jacob Mähly, Philipp Hindermann sowie Karl Rudolf Hagenbach. Das Treffen wurde dadurch bedeutsam, dass Fritz Burckhardt vorschlug, auf irgendeine Weise das von Hebel beabsichtigte, jedoch durch den Konkurs seines Bankiers zunichte gewordene Vermächtnis zu verwirklichen, wonach den alten Männern seines Heimatdorfes Hausen allsonntäglich ein Schoppen Wein verabreicht und jedes Jahr die vier besten Schüler mit einer Gabe bedacht werden sollten. So wurde das Treffen zur Gründungsversammlung der Basler Hebelstiftung und C. F. Schönbein zum ersten Präsidenten gewählt. Das in den ersten Wochen zusammengekommene Stiftungsvermögen von 2.270 Franken - nach heutigem Wert gegen 30.000 SFR - bildet noch immer das Stiftungskapital, das nicht angegriffen werden darf. Im Amt des Stiftungspräsidenten folgte für volle 40 Jahre - bis 1907 - Fritz Burckhardt, den die Gemeinde Hausen i. W. folgerichtig zum Ehrenbürger ernannte. Er wurde abgelöst von Professor Albert Gessler, einem Germanisten historischer Observanz, Gymnasiallehrer und großem Hebelkenner & -Verehrer. Nach seinem Tod übernahm für 16 Jahre der Germanist und eigentliche Begründer der Schweizer Volkskunde, Professor Eduard Hoffmann-Krayer, die Leitung. Ihm folgte für ein ganzes Vierteljahrhundert Professor Wilhelm Altwegg, einer der bedeutendsten Hebelforscher, der es dank Takt und Charakterstärke verstand, das Hebelmähli unbefleckt vom Geist des Nationalsozialismus in eine bessere Nachkriegszeit hinüberzuretten. Die nächsten zwölf Jahre standen unter der Ägide des Historikers und ehemaligen Rektors des Realgymnasiums Dr. Eduard Sieber. Von 1972 an folgten zunächst der anerkannte Hebelforscher und -Kenner Dr. Rolf Max Kully, weiter Dr. Alfred Gass und schliesslich Professor Louis Wiesmann. Er wurde von der ersten Frau in diesem Amt, Liselotte Reber-Liebrich, einer Enkelin des Lehrers, Hebelforschers und Lyrikers Fritz Liebrich, abgelöst. Von 2006 an stand Frau Dr. Beatrice Mall-Grob an der Spitze, ab 2016 Dr. Beat Trachsler, seit 2020 ist Sebastian Mattmüller Präsident der für Basel und Hausen so wichtigen Institution. Die Präsidentinnen und Präsidenten: |
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1. | 1860 - 1868 | Prof. Christian Friedrich Schönbein | ||||
2. | 1868 - 1907 | Fritz Burckhardt | ||||
3. | 1907 - 1919 | Prof. Albert Gessler | ||||
4. | 1919 - 1935 | Prof. Eduard Hoffmann-Krayer | ||||
5. | 1935 - 1960 | Prof. Wilhelm Altwegg | ||||
6. | 1960 - 1972 | Dr. Eduard Sieber | ||||
7. | 1972 - 1974 | Prof. Dr. Rolf Max Kully | ||||
8. | 1974- 1982 | Dr. Alfred Gass | ||||
9. | 1982 - 1985 | Prof. Dr. Louis Wiesmann | ||||
10. | 1985 - 2006 | Liselotte Reber-Liebrich | ||||
11. | 2006 - 2016 | Dr. Beatrice Mall-Grob | ||||
12. | 2016 - 2020 | Dr. Beat Trachsler | ||||
13. | seit 2020 | Sebastian Mattmüller | ||||
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