zurück

 Hebel-Plakette 2025 für Christian & Jeannot Weißenberger

     
     Am Hebelabend, dem 3. Mai 2025 hat die Gemeinde Hausen im Wiesental die
66. Johann-Peter-Hebel-Gedenkplakette an Christian und Jeannot Weißenberger verliehen.
Die Verleihungsurkunden haben folgenden Text:

Die Gemeinde Hausen im Wiesental
verleiht


dem Sänger, Liedermacher und Knaschtbrüeder                    dem Sänger, Liedermacher und Knaschtbrüeder
 

Christian Weißenberger                                                    Jeannot Weißenberger

die Johann-Peter-Hebel-Gedenkplakette 2025
 
für das Wirken in der alemannischen Sprache und die Bemühungen um das
Johann-Peter-Hebel-Kulturerbe als alemannischer Liederpoet D' Knaschtbrüeder

Hausen im Wiesental
 
am 3. Mai 2025
 
Philipp Lotter
Bürgermeister



Bürgermeister Philipp Lotter (Mitte) überreichte Christian (links) und Jeannot (rechts) Weißenberger beim Hebelabend
die Hebel-Gedenkplakette 2025 der Gemeinde Hausen.    Foto: Roswitha Frey


Wir gratulieren den Plakettenträgern ganz herzlich zu dieser Auszeichnung.

 

     
     

Als "alemannische Liedpoeten" und Botschafter der Mundart sind beim Hebel-Abend in der Festhalle Hausen am Samstag zwei bekannte Musiker aus Schopfheim geehrt worden: Jeannot und Christian Weißenberger wurden von Bürgermeister Philipp Lotter mit der Johann Peter Hebel-Gedenkplakette 2025 der Gemeinde Hausen ausgezeichnet. Als Duo "D’Knaschtbrüeder" begeistern die beiden eine große Fangemeinde weit über das Wiesental hinaus,

 Erstmals in der langen Geschichte dieser Ehrung standen damit zwei Plakettenträger auf der Bühne. Seit vielen Jahren, so Lotter, trage das musikalische Duo mit seinen lustig-frechen und besinnlichen Liedern in alemannischer Sprache dazu bei, die Mundart einem großen Publikum bekannt zu machen. Mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft hätten sie sich um die Mundartsprache verdient gemacht, sagte Lotter.

"Volksliedermacher im besten Sinn"

Als "Volksliedermacher im besten Sinn" bezeichnete Laudator Heinz Siebold, Journalist und Musiker mit Enkensteiner Wurzeln, die "Zwei Buebe us em chleine Wiesetal", wie es in einem ihrer Lieder heißt. Jeannot Weißenberger sei zuerst Frontmann der Band "The Harlekins" gewesen, habe später Rockmusik mit den "Alligators" gemacht. Um die Jahrtausendwende habe es mit alemannischen Liedern angefangen, zuerst mit Liedern von Otto Bürgelin, dann mit eigenen. Mit seinem 22 Jahre jüngeren Bruder Christian bilde Jeannot Weißenberger ein "hervorragendes Gespann", inspiriert vom Rock’n’Roll, Country, Blues und Volksmusiken aus aller Welt. Jeannot sei der "Verseschmied", Christian der "Feinmechaniker".

"D’ Knaschtbrüeder" nennen sie sich, weil sie als Grafiker und Mediengestalter im ehemaligen Schopfheimer Gefängnis arbeiten. Seit einem Vierteljahrhundert seien die Brüder auf allen möglichen Bühnen unterwegs und haben in der Zeit vier CDs herausgebracht. Viele Tausend Leute hätten sie mit ihrer Musik und ihren Texten erfreut, Lieder wie "Adelhuuse", "Bölle", "Dreiländereck" oder "Isch de Hai dehei" seien "Schlager im besten Sinn". "Hochdütsch cha doch jede, alemannisch chönne nur mir" sei als Redewendung zur "Fanfare zum Widerstand gegen das Aussterben des Dialekts" geworden. Und mit "Dreiländereck" hätten die "Knaschtbrüeder" eine großartige Heimathymne geschaffen, ein starkes Bekenntnis zur wunderbaren Landschaft und ihren Menschen.

"In hebelianischer Tradition"

Jeannot und Christian Weißenberger seien auf ihrem Gebiet, der Liedermacherei, wahrhaftig auf dem Hebelweg, so Siebold. Sie zeigten "in hebelianischer Tradition", dass die Muettersproch nicht nur Umgangssprache sei, sondern ein poetisches und dichterisches Niveau habe. Sie hätten es geschafft, eine altehrwürdige Sprache mit moderner Musik zu verbinden und seien mit hintersinnigem Humor auch Muntermacher in Zeiten, in denen man Mut und Hoffnung verlieren könnte. In ihren Liedern singen sie vom Alltag und finden dort genug Stoff. So hätten die "Knaschtbrüeder" die Hebel-Gedenkplakette ehrlich verdient, weil sie die alemannische Volksliederkultur mit neuem Schwung ins Hier und Jetzt geholt hätten.

Das Duo bedankte sich auf musikalische Art für die "unverhoffte" Ehrung, über die sie sich "saumäßig gefreut" hätten, wie es Jeannot Weißenberger ausdrückte. Sie sangen zur Gitarre einige Lieder wie "Dreiländereck" oder ihre Liebeserklärung an das Alemannische, die Sprache, mit der sie aufgewachsen sind. Weißenberger nannte aber auch auch seine Vorbilder wie Polo Hofer.

 

Textauszug: Roswitha Frey, BZ vom 5.5.2025

  zurück

nach oben