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 Hebel-Preis 1972 für Kurt Marti

   


Geboren am 31.1.1921 in Bern. Nach der Matura studierte er evangelische Theologie in Bern und Basel. Im Dienste des ökumenischen Rates der Kirchen verbrachte er ein Jahr in Paris. Von 1963 bis 1983 war Marti Pfarrer an der Nydeggkirche in Bern. Er ist Mitbegründer der "Erklärung von Bern" für mehr Solidarität mit der Dritten Welt und Mitbegründer der "Schriftsteller-Gruppe Olten". Marti lebt in Bern.

Sein Werk ist undenkbar ohne die Impulse des christlichen Glaubens und utopischer Vorstellungen. Dennoch - oder deswegen? - geriet Marti, als amtierender Pfarrer, in der Zeit des Kalten Krieges in den Verdacht, ein Kommunist und Subversiver zu sein. Der Beruf, den Marti kontinuierlich ausübte, hat ihn im Schreiben nicht gehemmt, sondern bereichert und angeregt, gerade durch die dauernde Spannung zwischen der kirchlichen und der literarischen Sprache. Vor allem seine Kurzgeschichten ("Dorfgeschichten", 1960; "Bürgerliche Geschichten", 1981; "Nachtgeschichten", 1987) sind ohne den Erfahrungshintergrund des Pfarrers nicht denkbar. Marti hat sich von Anfang an nicht auf eine Form beschränkt. Seine zahlreichen Gedichtbände ("republikanische gedichte", 1959; "abendland", 1980) und philosophischen Betrachtungen ("Im Sternzeichen des Esels", 1995) beweisen das.

Werke (Auswahl):

republikanische gedichte. St. Gallen: Tschudy, 1959.
leichenreden. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1969
Paraburi. Eine Sprachtraube. Bern: Zytglogge, 1972
Dialog Christ-Marxist. Zusammen mit Konrad Farner. Zürich: Verlagsgenossenschaft, 1972
Zum Beispiel: Bern 1972. Ein politisches Tagebuch. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1973
Die Riesin. Ein Bericht. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1975
Zärtlichkeit und Schmerz. Notizen. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1979
abendland. gedichte. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1980
Bürgerliche Geschichten. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1981
Für eine Welt ohne Angst. Berichte, Geschichten, Gedichte.
Hannover: Lutherisches Verlagshaus, 1981
Schon wieder heute. Ausgew. Gedichte 1959-1980. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1982
Ruhe und Ordnung. Aufzeichnungen, Abschweifungen 1980-1983. Darmstadt / Neuwied: 1984
Lachen Weinen Lieben. Ermutigungen zum Leben. Stuttgart: Radius, 1985
Tagebuch mit Bäumen. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1985
Nachtgeschichten. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1987
Der Vorsprung Leben. Ausgewählte Gedichte 1959-1987. Frankfurt/M.: Luchterhand, 1989
Högerland. Ein Fussgängerbuch. Frankfurt/M.: Luchterhand, 1990
da geht dasein. Gedichte. Hamburg: Luchterhand, 1993
Im Sternzeichen des Esels. Sätze, Sprünge, Spiralen. Zürich: Nagel & Kimche, 1995
Wen meinte der Mann? Ditzingen: Ph. Reclam, 1998
Im Innern des Landes. Erzählgedichte. Zürich: Nagel & Kimche, 1999
Der Traum geboren zu sein. Ausgewählte Gedichte. Zürich: Nagel & Kimche, 2003
zoé zebra. neue gedichte. Zürich: Nagel&Kimche, 2004

Preise:

Lyrik-Preis Radio Basel (1957);
Ehrengabe des Kantons Bern (1959 / 1962 / 1970 / 1975);
Preis der Schweizerischen Schillerstiftung (1967 / 1986);
Literaturpreis der Stadt Bern (1967);
Großer Literaturpreis des Kantons Bern (1972);
Johann Peter Hebel-Preis des Landes Baden-Württemberg (1972);
Ehrendoktor der theologischen Fakultät der Universität Bern (1977);
Großer Literaturpreis der Stadt Bern (1981);
Buchpreis des deutschen Verbandes evangelischer Büchereien (1982);
Buchpreis der Stadt Bern (1990);
Buch des Jahres "Im Sternzeichen des Esels" (1995);
Tucholsky Preis für literarische Publizistik (1997);
Berner Buchpreis (2005)
 

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