zurück

 Hebel-Preis 1969 für Gertrud Fussenegger

   


Als Tochter eines k.u.k.-Hauptmannes wurde Gertrud Fussenegger am 08. Mai 1912 in Pilsen geboren. Nach den ersten Lebensjahren in Neu-Sandez (Galizien), Dornbirn (Vorarlberg) und Telfs (Tirol) lebte sie nach dem Tod der Mutter in Pilsen, wo sie 1930 ihr Abitur am Realgymnasium machte. Anschließend entschied sie sich für ein Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten von Innsbruck und München, welches sie 1934 mit einer Dissertation über den zweiten Teil des altfranzösischen Rosenromans abschloß ("Gemeinschaft und Gemeinschaftsbildung im Rosenroman von Jean Clopinel von Meun"). Zwei Jahre später stellten sich die ersten Erfolge ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ein, die sie seither kontinuierlich fortführt.
Während des Zweiten Weltkrieges und danach lebte sie in München und Hall in Tirol. 1961 zog sie nach Leonding bei Linz, wo sie heute noch lebt, schreibt und ihren Hobbies Wandern und Schachspielen nachgeht.
Frau Fussenegger war in erster Ehe mit dem Bildhauer Elmar Dietz, in zweiter Ehe seit 1950 mit Alois Dorn, ebenfalls Bildhauer, verheiratet und hat fünf Kinder sowie 12 Enkelkinder.
Gertrud Fussenegger ist Mitglied des P.E.N., der Humboldt-Gesellschaft, des "Turmbund" und der Sudetendeutschen Akademie sowie Ehrenmitglied des österreichischen Schriftstellerverbandes. Für die "Frankfurter Anthologien" von Marcel Reich-Ranicki was sie ebenfalls tätig. Von 1977 bis 1979 und 1984-1985 war sie Mitglied der Jury des damals noch renommierten Ingeborg-Bachmann-Preises in Klagenfurt.


Werke:

Trilogie der "Böhmischen Buddenbrooks" :
Die Brüder von Lasawa, 1948; Das Haus der dunklen Krüge, 1951; Die Pulvermühle, 1968

Zeit des Raben, Zeit der Taube, 1960
Jirschi oder Die Flucht ins Pianino, 1995
Mohrenlegende, 1937
Die Leute auf Falbeson, 1940
Der Goldschatz aus Böhmen. Erzählungen und Anekdoten, 1989
 Frauen, die Geschichte machten, 1991
Ein Spiel ums andere, 1999
 Shakespeares Töchter, 1999
 Ein Spiegelbild mit Feuersäule, (Autobiographie) 1979
Bibelgeschichten, 1991

Preise:

1951 Adalbert-Stifter-Preis
1956 Förderpreis des Oldenburgischen Staatstheaters
1962 Hauptpreis für Ostdeutsches Schrifttum
1963 Adalbert-Stifter-Preis
1969 Johann-Peter-Hebel-Preis
1972 Österreichischer Staatspreis für Jugendbuch
1972 Hauptpreis des Sudetendeutschen Kulturbundes
1972 Andreas-Gryphius-Preis
1972 Großer Kulturpreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft
1972 Verleihung des Professorentitels honoris causa
1979 Mozart-Preis
1979 Humboldt-Plakette
1981 Österreichisches Ehrenzeichen
1984 Bundesverdienstkreuz I. Klasse
1993 Weilheimer Literaturpreis
1993 Jean-Paul-Preis
1999 Kulturmedaille des Landes Oberösterreich
 
  zurück